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Bohnen und Raps in die Mikrowelle?

Lesezeit: 2 Minuten

Glaubt man den Veröffentlichungen diverser NGOs und Äußerungen von Politikern, sind heimische Eiweißfuttermittel die neue Geheimwaffe gegen das ungeliebte Importsoja. Zu den Favoriten zählen Ackerbohnen und Raps.


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Allerdings hapert es an der Verdaulichkeit. Die Hochschule Anhalt hat in Zusammenarbeit mit der LLFG Sachsen-Anhalt in Iden und der Firma Basu untersucht, ob sich die Verdaulichkeit verbessert, wenn die Bohnen bzw. der Raps mittels Mikrowellen behandelt werden. Zudem wurde untersucht, ob es zu einer Reduzierung antinutritiver Stoffe kommt. Die Ackerbohnen z. B. wurden drei Minuten lang bei einer Schichthöhe von 14 mm behandelt, die Temperatur betrug 110 °C.


Durch die Mikrowellenbehandlung stieg die Trockensubstanz in den Ackerbohnen von 87 auf 95 % an. Die Gehalte an Rohprotein, Rohfaser und Rohfett veränderten sich nicht. Die Proteinlöslichkeit sank jedoch von 61 auf 24 %. Beim Raps führte die Behandlung zu sinkenden Rohfaser- und Rohfettgehalten. Der Glucosinolatgehalt sank erst bei Mikrowellen-Temperaturen von 115 °C signifikant.


Die mit Mikrowellen behandelten Eiweißfuttermittel wurden anschließend in einem Fütterungsversuch mit 144 Mastschweinen in drei Durchgängen mit folgenden Mischungsanteilen eingesetzt.


  • Gruppe A: Kontrolle.
  • Gruppe B: 10 % behan­delte Bohnen im An-fangs- und Endmastfutter. 3 bzw. 2,5 % behandelte Rapssamen.
  • Gruppe C: Anfangsmast 15 %, Endmast 16 % behandelte Bohnen plus 5 bzw. 4 % behandelte Rapssamen.
  • Gruppe D: 15 bzw. 16 % unbehandelte Bohnen plus 5 bzw. 4 % unbehandelte Rapssamen.


Ergebnisse: Mit durchschnittlich 865 g pro Tag erreichten die Schweine in der Kontrollgruppe die höchsten Tageszunahmen (siehe Übersicht). Im Vergleich zu den Gruppen mit hohem Ackerbohnenanteil ­(Gruppe C und D) war der Unterschied sogar sig-nifikant.


Der Futterverbrauch je Tier und Tag wurde durch die Mikrowellenbehandlung nur leicht beeinflusst. Da-gegen wiesen die mit Ackerbohnen und Rapssamen gefütterten Tiere gegenüber der Kontrollgruppe eine signifikant schlechtere Futterverwertung auf.


Auf die Schlachtleis-tung hatte der Einsatz von Bohnen und Rapssamen keinen Einfluss. Nur bei der Fleischfläche schnitt die Gruppe C (hoher Anteil behandelter Bohnen) signifikant schlechter ab als die Kontrollgruppe.


Fazit: Der Einsatz von mit Mikrowellen behandelten Bohnen und Rapssamen lohnt sich in der Mast nicht. Die Zunahmen sinken, die Futterverwertung leidet.


Kontakt: Dr. Manfred Weber, LLFG Sachsen-­Anhalt,


E-Mail: Manfred.Weber@llg.mlu.sachsen-anhalt.de

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