Politische Situation: Ähnlich wie in Deutschland müssen auch die dänischen Schweinehalter dokumentieren, dass sie auf das Schwänzekupieren nicht verzichten können, um die Probleme mit Schwanzbeißereien im Griff zu behalten.
Interessant ist, dass laut dänischen Vorschriften der Schwanz maximal um die Hälfte gekürzt werden darf. Viele deutsche Mäster können aber sicher bestätigen, dass die Schwänze der dänischen Importferkel meist kürzer sind.
Aktuelle Forschungen: Im März 2014 fand ein Tierwohl-Gipfel statt, auf dem der damalige dänische Landwirtschaftsminister beschlossen hat, dass die Anzahl der kupierten Schweine in den kommenden Jahren reduziert werden soll. Dafür wurden mehrere Forschungsprojekte initiiert. Derzeit liegen die ersten Ergebnisse einer Untersuchung auf drei Betrieben vor, die versuchsweise bei einem Teil der Ferkel die Schwänze intakt gelassen haben. Die drei Betriebe zeichnen sich dadurch aus, dass sie unter kupierten Schweinen sehr wenig Schwanzbeißereien haben.
Erste Ergebnisse:
Die Schwanzverletzungen bei den unkupierten Tieren stiegen auf allen drei Betrieben stark an. Allerdings variierte die Anzahl der verletzten Tiere deutlich zwischen den Herden. Bei einem Ausbruch haben die Betriebe gute Erfahrungen mit Raufutter und Beschäftigungsmaterial zur Ablenkung der Tiere gemacht. Beißer und stark verletzte Schweine müssen separiert werden. Dafür ist eine höhere Anzahl an Genesungsbuchten wichtig.Darüber hinaus arbeiten die dänischen Forscher an einem Frühwarnsystem. Es soll Landwirte anhand elektronischer Datenaufzeichnungen, z. B. zur Aktivität in der Bucht oder zur Wasseraufnahme, vor einem drohenden Beißgeschehen warnen.