Die dänische Schweinezucht wird neu strukturiert. Ende April wurde die „DanAvl-Organisation für das Zuchtsystem der dänischen Schweinebranche“ gegründet. Im Rahmen der Neuorganisation sind Umstrukturierungen beim Vertrieb geplant. In Zukunft soll die gesamte Erzeugung auf Lizenzvereinbarungen basieren, und der Absatz der Genetik im Ausland soll zentral von Dänemark aus gesteuert werden.
Die im Ausland tätigen Vertriebs- und Kooperationspartner, die bislang eigenständig mit den Sauenhaltern den Jungsauenzukauf geplant, Preise verhandelt sowie Reklamationsfragen geregelt haben, sollen künftig nur noch als Vermittler aktiv sein. Die Abwicklung der Geschäfte soll zentral in Dänemark erfolgen. Für den Sauenhalter hieße das, dass er künftig direkt mit der Zentrale in Dänemark abrechnen und Reklamationen regeln muss.
Die deutschen Vertriebsorganisati-onen wollen das so nicht hinnehmen, sie sehen ihre unternehmerische Freiheit in Gefahr. Die bisherigen Partner halten die jetzt vorgelegten Vertragsentwürfe zudem für kartellrechtlich bedenklich. Gleichzeitig sehen sie die Gefahr, dass DanAvl die Jungsauenpreise künftig nach Belieben anheben kann, weil die Preisgestaltung ausschließlich in Dänemark erfolgt. Sie fürchten, dass deutsche Ferkelerzeuger dann zu einer anderen Genetik wechseln. Auf Nachfrage von top agrar wollte sich DanAvl nicht näher zu der Kritik äußern.