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das Aktuelle Interview - FOM-Aus bei Tönnies:Richtige Entscheidung

Lesezeit: 3 Minuten

Die Firma Tönnies klassifiziert keine Schweine mehr mit dem FOM-Gerät. Fluch oder Segen für die Landwirte?


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Quaing: Grundsätzlich halten wir die Entscheidung für richtig, weil der Bedienereinfluss bei den alten Nadelgeräten zu hoch ist. Nicht nur die Durchschnittswerte beim Muskelfleischanteil (MFA) passen in der Praxis nicht mit den Ergebnissen der Feinzerlegung überein. Immer wieder kommt es auch zu unerklärlichen Ausschlägen einzelner Tiere oder Partien mit einem viel zu niedrigen MFA-Wert.


Hinzu kommt, dass die Schätzgenauigkeit bei der AutoFOM-Technik viel besser ist und die alten Nadelgeräte nicht mehr auf dem Stand der Technik sind. Sie sind seit 40 Jahren fast unverändert im Einsatz.


Rechnet Tönnies künftig nur noch auf Basis der Teilstückgewichte ab?


Quaing: Die Firma Tönnies hat zwar angekündigt, Schweine nur noch mit dem AutoFOM III-Gerät zu klassifizieren. Landwirte sollen bei der Abrechnung aber weiter die Wahl zwischen der Bezahlung nach Teilstückgewichten oder auf Basis MFA haben. Wird die Abrechnung nach MFA gewünscht, muss das auf dem Lieferschein vermerkt sein. Interessant war die Abrechnung nach MFA bislang vor allem für Betriebe, die Duroc-Eber auf der Vaterseite einsetzen.


Ändert sich durch die Umstellung auch die Abrechnungsmaske?


Quaing: Tönnies hat bereits eine Maskenänderung vollzogen, der Basispreis wird sich künftig nicht mehr auf 57% MFA beziehen, sondern auf 59%. Begründet wird die Änderung damit, dass der Muskelfleischanteil bei der Klassifizierung mit dem AutoFOM III-Gerät im Schnitt ca. 2%-Punkte höher liegt.


Gilt die 2%-Differenz für alle Partien?


Quaing: Nein, es handelt sich hier um einen Mittelwert. Tönnies gibt zu, dass der MFA bei einigen Partien darunter liegt, bei anderen darüber. Unser Rat: Jeder Betrieb sollte seine Klassifizierungsergebnisse auswerten und dann entscheiden, zu welchem Schlachthof er vermarktet und nach welcher Maske abgerechnet werden soll.


Die ISN wird zudem kritisch prüfen, ob die Umstellung, wie von Tönnies behauptet, tatsächlich erlösneutral für die Landwirte ist. Die Erfahrung in der Vergangenheit zeigt, dass das leider nicht immer der Fall ist.


Werden andere Schlachtunternehmen dem Beispiel Tönnies folgen?


Quaing: Der Schritt von Tönnies dürfte Signalwirkung haben. Unternehmen mit AutoFOM III-Technik können problemlos nachziehen. Kleine Schlachtunternehmen, insbesondere im Süden Deutschlands, dürften hingegen weiterhin bei der derzeitigen Klassifizierungstechnik bleiben. Hier lautet unsere Empfehlung an die Schweinehalter, die Werte regelmäßig innerhalb, aber auch zwischen den Unternehmen zu vergleichen.


Matthias Quaing, Marktexperte der ISN, Damme

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