Viele Veredler haben zu viel Gülle. Durch spezielle Futterrezepturen lässt sich der Gülleanfall senken. Die LWK Niedersachsen hat drei Futterstrategien verglichen.
Spätestens seit Einführung der neuen Düngeverordnung wollen viele Schweinehalter den Gülleanfall senken. Ob ein reduzierter Proteingehalt im Futter dabei helfen kann, hat die LWK Niedersachsen in der Leistungsprüfungsanstalt (LPA) in Quakenbrück untersucht. Insgesamt 120 Tiere wurden auf drei Futtergruppen verteilt:
- Gruppe 1: einphasige Fütterung mit 17% Rohprotein,
- Gruppe 2: zweiphasige Fütterung zunächst mit 17% RP, ab 70 kg LG mit 14% RP,
- Gruppe 3: dreiphasige Fütterung mit 17% RP ab 28 kg LG, ab 70 kg LG 14% RP und ab 90 kg LG 12% RP.
Die Schweine wurden in 10er-Buchten auf Vollspaltenboden gemästet. Pro Bucht waren zwei Tränke-nippel vorhanden.
Ergebnisse:
- Die Mastleistungen der drei Fütterungsgruppen waren gleich (siehe Übersicht).
- Die Schweine aus der Gruppe 1 hatten signifikant höhere Schlachtkörper-, Schinken-, Lachs- und Schultergewichte als die stark proteinreduziert gefütterten Tiere.
- Die Indexpunkte waren mit 1,022 IXP/kg SG hingegen gleich.
- Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in Gruppe 1 bei 60,98 €, in Gruppe 2 bei 59,14 € und in Gruppe 3 bei 58,73 €.
- Die Stickstoff- und Phosphor-Ausscheidungen waren in Gruppe 3 am niedrigsten. In Gruppe 1 lagen sie um 31% (N) bzw. 16% (P) höher.
- In Gruppe 3 fiel 18% weniger Gülle an als in Gruppe 1. Auch der Tränkewasserverbrauch ging um 12% zurück.
Fazit: Wenn die Schweine weniger überschüssiges Rohprotein über die Leber entgiften müssen, entlasten sie ihren Stoffwechsel und nehmen weniger Wasser auf. Das senkt die Güllemengen. Da diese Daten „nur“ von 120 Tieren stammen, sind weitere Untersuchungen nötig.
Kontakt: Andrea Meyer, Wolfgang Vogt, beide LWK Nds., andrea.meyer@lwk-niedersachsen.de bzw. wolfgang.vogt@lwk-niedersachsen.de