Deutsche Schlachter senden immer noch die falschen Marktsignale. Denn seit Jahren fassen die Fleisch-unternehmen die Gewichtsgrenzen in ihren Masken immer enger. Außerdem muss für einen hohen Durchschnittserlös das Fleisch immer magerer werden. Das ist verständlich, weil man darüber relativ unbemerkt die Einkaufspreise drücken kann und gleichzeitig die Mäster zwingt, zügig abzuliefern. Es bringt aber auch Probleme:
- Schweinehalter verschwenden Zeit und Geld durch unnötiges Absortieren und Unruhe im Stall.
- Stallplätze werden schlecht ausgelastet, weil Nachzügler die Abteile länger blockieren.
- Nachzügler können Krankheitsträger sein. Je länger sie auf dem Betrieb bleiben, desto größer ist die Ansteckungsgefahr für gesunde Tiere.
- Die Tiere werden durch immer mehr Fleisch und weniger Speck empfindlicher – ein Nachteil für Mäster und Ferkelerzeuger.
- Der Geschmack geht verloren, weil das intramuskuläre Fett fehlt.
Das es anders geht, zeigt Vion mit der „Robuust“-Maske. Der Gewichtsbereich ohne Abzüge ist mit 35 kg fast doppelt so groß wie bei gängigen deutschen Masken. Und das höhere Speckmaß wird sogar belohnt.
Es ist höchste Zeit gegenzusteuern und der Züchtung die richtigen Signale zu senden. Sonst passiert das Gleiche wie mit den niederländischen Tomaten, die zeitweise nur noch nach Wasser schmeckten. Der Schaden für Erzeuger wäre bei Schweinen jedoch größer. Denn die Kehrtwende würde deutlich länger dauern als bei Tomaten. Das Generationsintervall ist bei Schweinen natürlich sehr viel länger.