Die Arbeit der Uni Göttingen zeigt, dass das Tierwohl nicht von der Bestandsgröße abhängt. Die von den Tierschützern gebetsmühlenartig wiederholte Größendiskussion ist daher überflüssig! Probleme gibt es in großen wie kleinen Beständen. Auch die Produktionsweise ist kein Garant dafür, dass Schweine in einer Haltungsform immer rundum zufrieden und gesund sind. Eine dänische Studie mit fast 1,5 Mio. konventionell gehaltenen Tieren und 200000 Bioschweinen hat im letzten Jahr gezeigt, dass es auch in Biobetrieben Probleme in puncto Tierwohl gibt. Bei Biotieren trat z.B. häufiger Schwanzbeißen auf als bei den konventionell produzierten Tieren. Zudem waren mehr Tiere von Wurmbefall betroffen. Das ist bei auf Vollspaltenboden gehaltenen Schweinen heute kaum noch der Fall.
Wir müssen auch weiter darüber diskutieren, ob das Kupierverbot wirklich sinnvoll ist. Eitrige Entzündungen im Rückenmark sind schmerzhafter als ein kleiner Schnitt am ersten Lebenstag.
Gleichwohl zeigt die Studie der Uni Göttingen, dass das Tierwohl in den Betrieben weiter verbessert werden muss. Die Wasserversorgung der Tiere darf nicht dem Sparzwang zum Opfer fallen, nur weil sich dadurch der Gülleanfall senken lässt. Jedes Schwein hat Anspruch auf frisches Wasser in ausreichender Menge!
Verbesserungspotenzial gibt es auch noch beim Einsatz von Beschäftigungsmaterial. Die eier-legende Wollmilchsau, die alle Ansprüche und Bedürfnisse der Schweine befriedigt, ist zwar noch nicht erfunden. Die gesamte Branche arbeitet aber an neuen Lösungen. Das müssen die Tierschützer einfach mal anerkennen!
Die Diskussionen um den Tierschutz und das Tierwohl müssen weiter geführt werden und es müssen künftig andere Faktoren wie z.B. die Zucht, das Management sowie die Ausbildung der tierbetreuenden Personen stärker in den Fokus gerückt werden.Marcus Arden