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„Die Sauen sind mein Ding“

Lesezeit: 5 Minuten

Kurt und Martin Stodal, 97993 Creglingen


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Stolz zeigt Martin Stodal auf den neuen 250er-Sauenstall hinter ihm. Seit rund einem Jahr ist dieser Stall sein Arbeitsplatz. Nach Abschluss der Technikerschu-le in Triesdorf hat er Nägel mit Köpfen gemacht und ist in den Betrieb eingestiegen. Die Sauen dänischer Herkunft betreut der 26-Jährige seither allein. Seine Eltern Kurt (51) und Gerlinde Stodal (51) kümmern sich um die 1 300 Ferkelaufzucht- und die 1 200 Mastplätze. Die 70 ha Acker bewirtschaften Vater und Sohn gemeinsam.


In der Trennung von Sauen, Aufzucht und Mast sieht Kurt Stodal viele Vorteile: „Jeder kann sich auf seine Arbeit konzentrieren und sich vor allem gezielt fortbilden.“ Martin Stodal freut besonders, dass durch die Aufteilung auch eine Leistungssteigerung zu verzeichnen ist. „Wir motivieren uns gegenseitig zu hohen Leistungen, denn die Ergebnisse der Ställe sind eindeutig zuzuordnen“, verrät Martin Stodal. Und noch einen weiteren Vorteil kann die Familie auf Anhieb nennen: „Da wir nur selten im Stall des anderen sind, fallen uns Mängel und Probleme beim anderen schneller auf.“


Entscheidung fiel während der Fachschule


Die Eheleute Stodal hatten den Betrieb im baden-württembergischen Creglingen in der Vergangenheit Schritt für Schritt ausgebaut. In den letzten Jahren bauten sie im Außenbereich, etwa 1,5 km von der Hofstelle im Ort entfernt, bereits mehrere Mastställe mit insgesamt 900 Plätzen sowie einen 600er-Ferkel­aufzuchtstall. Mit ihren rund 100  Sauen, die auf der Hofstelle im Ort gehalten wurden, erzeugten Stodals die benötigten Ferkel selbst.


„Das System war rund und wir wollten abwarten, ob unser Junior in den Betrieb einsteigt“, erklärt Kurt Stodal. Während Martin Stodal von 2004 bis 2006 die Technikerschule in Triesdorf besuchte, wurde ihm klar, dass seine Zukunft auf dem elterlichen Betrieb liegt. „Trotzdem habe ich mich in meiner Entscheidung immer frei gefühlt. Das war mir wichtig“, betont der Junglandwirt.


Im Zuge der Ausbildung analysierte er den elterlichen Betrieb gründlich. Hierbei wurde deutlich, dass die Eltern eine tragfähige Grundlage für den nächsten Wachstumsschritt gelegt hatten. „Da ich mich mehr für die Sauen interessiere, wollte ich den Betrieb in diesem Bereich aufstocken“, so Martin Stodal. Die bisherigen Sauenställe waren allerdings in Altgebäuden an der Hofstelle untergebracht. Hier konnte nicht erweitert werden. Es musste ein neuer Standort her.


Systemstall nach dänischem Muster


Zurück aus Triesdorf trieb er die Planung für einen neuen Sauenstall voran. Gleichzeitig gründeten seine Eltern und er die Stodal GbR, die ihn zu einem gleichberechtigten Teilhaber machte. „Das kann ich nur empfehlen, denn so wird man auch nach außen als vollwertiger Geschäftspartner wahrgenommen“, so die Erfahrung des Junglandwirtes. Die GbR-Gründung ist für die Familie auch ein Symbol für den Zusammenhalt.


Da Martin Stodal die Verantwortung für die Sauen übernahm, stand für seine Eltern fest, dass er für diesen Bereich sämtliche Entscheidungen selbst trifft. Eine der ersten war es, mit einem neuen Tierarzt zusammen zu arbeiten, der sich auf Schweine spezialisiert hat. Auch die Stallbauplanung lag in seiner Hand. Die Entscheidung über den Standort im Außenbereich etwa 2 km von der Hofstelle und rund 800 m von den Mastställen entfernt, wurde dann bald gefällt.


In puncto Stallbau hatte Martin Stodal eigene Vorstellungen. „Um ein dänisches System kennen zu lernen, habe ich sogar ein Praktikum auf einem Betrieb in Dänemark gemacht“, erinnert sich Martin Stodal. Die standardisierte Bauweise des Stalles überzeugte den Junglandwirt voll und ganz. Deshalb entschied er sich für dieses System, das in Fertigbauweise angeboten wird. Im Frühjahr 2008 begannen dann die Bauarbeiten, und bereits im Herbst wurden die ersten Sauen eingestallt. Mit viel Eigenleistung wurden zur gleichen Zeit die Sauenställe auf dem Hof zu Aufzuchtställen umgebaut.


Einfache und übersichtliche Technik


Die Stallarbeiten kann Martin Stodal gut allein bewältigen. Von März bis Ende November beschäftigt die Familie allerdings einen Praktikanten. Dieser unterstützt Martin Stodal zum Teil im Stall, aber vor allem bei der Arbeit auf dem Feld.


Das restliche Jahr bringt Martin Stodal seine Arbeitszeit komplett im Sauenstall ein. Sowohl wochentags als auch am Wochenende betreut jeder seine Ställe selbst. Trotzdem ist vorgesorgt: „Die Technik im Stall ist einfach gehalten. Wenn ich nicht verfügbar bin, können sich der Praktikant oder die Eltern leicht in die Arbeitsab­läufe einarbeiten“, so Martin Stodal.


Der Zukunft sieht die Familie Stodal gelassen entgegen. „Meine Ziele für die nächsten Jahren sind es, die Leistungen zu stabilisieren und weiter an der Produktion zu feilen“, beschreibt Martin Stodal seine Pläne. In den ersten 14 Abferkelgruppen kommt er auf umgerechnet 29 abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr sowie eine Umrauscherquote von rund 5 %. „So macht mir die Arbeit im neuen Stall noch mehr Spaß“ erklärt der Junglandwirt. Matthias Häfner


Betrieb Stodal


Früher: 90 Sauen, 600 Ferkel-aufzucht- und 900 Mastplätze


Heute: 250 Sauen (Sohn),1 300 Ferkelaufzucht- und 1 200 Mastplätze (Vater und Mutter)


Sauen: 29 abg. Ferkel/Sau/Jahr


Ferkel: 460 g Zunahmen, 1,8 % Verluste


Mast: 824 g Zunahmen, 2,4 % Verluste

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