Während die Sauenhalter erneut eine der schwersten wirtschaftlichen Krisen durchleben, kommen viele Mäster bislang glimpflich davon. Das verärgert Ferkelerzeuger Lars Prigge, der Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen ist: „Wir Sauenhalter puffern die schlechten Marktpreise für die Mäster ab und sorgen so dafür, dass ihre Betriebe überleben können – während viele von uns aufgeben müssen.“
Seiner Ansicht nach geht das bereits seit vielen Jahren so. Das zeige sich auch daran, dass in den letzten fünf Jahren fast 40 % der Sauenhalter in Niedersachsen aufgehört haben, während es bei den Mästern lediglich gut 20 % waren. „Die Mäster kommen immer auf ihre Marge, ganz egal, ob sie am Markt vorbei produzieren oder nicht“, argumentiert Lars Prigge. „Marktsignale kommen letztlich also nur beim Ferkelerzeuger an.“
Damit sich daran etwas ändert, braucht es laut Prigge einen nachhaltigen und gerechten Ferkelpreis. Als Blaupause käme der Orientierungspreis infrage. Dieser berücksichtigt die Direktkosten sowohl in der Ferkelerzeugung als auch in der Mast. Er kappt dadurch Preisspitzen, was in guten Zeiten hohe Steuerzahlungen vermeidet. In schlechten Zeiten wiederum glättet er die Preistäler, wodurch die Liquidität gesichert bleibt. „So könnten wir bäuerliche Strukturen in der Wertschöpfungskette stärken und verhindern, dass Integratoren nach und nach unsere Produktion übernehmen“, betont Prigge.