Die Durchfallerkrankung PED (Porcine epidemic diarrhea), die in den USA in den letzten zweieinhalb Jahren mehr als 14 Mio. Saugferkeln das Leben gekostet hat, kommt nicht zur Ruhe. Etwa die Hälfte aller Betriebe, die es im Herbst 2013 zum ersten Mal traf, mussten die massiven Saugferkelverluste inzwischen ein zweites Mal erdulden. Auch für diesen Winter rechnet man mit einer neuen Erkrankungswelle.
Amerikanische Virologen gehen inzwischen davon aus, dass der Erreger die Schweinehalter noch jahrelang beschäftigen wird. Denn die Immunisierung der Sauen hält nicht lange an. Zudem handelt es sich um ein RNA-Virus, das sich ständig ändert, auch im Erscheinungsbild. Und das erschwert nicht nur die Diagnostik, weil die PCR-Nachweisverfahren nicht alle Isolate abdecken können. Es macht auch die Entwicklung eines Impfstoffes so schwierig.
In Deutschland wurden seit Mai 2014 rund 300 PED-Fälle labordiagnostisch bestätigt. Dabei handelt es sich überwiegend um abgeschwächte Isolate, die in den meisten Fällen Mastschweine befallen. Viele Tiere erbrechen, wirken apathisch und schränken die Futteraufnahme ein.
Aber auch Sauenbetriebe kann es treffen. Ein erstes Anzeichen ist häufig Durchfall bei den Sauen. Die Erkrankungsrate bei den Saugferkeln ist hoch. Die Sterblichkeit schwankt und kann in extremen Fällen bis zu 70 % betragen. In der Mast variiert sie zwischen 0 und 30 %.
Als Haupt-Übertragungswege wurden bisher Tier-, Fahrzeug- und Personenverkehr identifiziert. Eine Infektion über Futter oder Blutplama ist theoretisch möglich, spielt in Deutschland jedoch bisher keine Rolle.