Ebermäster müssen nach den jüngsten Maskenänderungen von Tönnies und Westfleisch noch stärker auf die Einhaltung der Gewichtsgrenzen achten. Denn beide Schlachtunternehmen strafen über- und untergewichtige Masteber jetzt noch deutlicher ab. Tendenziell bevorzugt Tönnies eher etwas leichtere (90—95 kg Schlachtgewicht), aber fleischreiche Eber, während der optimale Gewichtskorridor bei der Westfleisch zwischen 95 und 97 kg SG liegt. Das zeigen aktuelle Auswertungen, die die Landwirtschaftskammer NRW anhand von 342000 Schlachtdatensätzen durchgerechnet hat.
Die Veränderungen führen bei beiden Abrechnungsmodellen unter dem Strich zu geringeren Erlösen. Dadurch wird die Ebermast künftig ein Stück unattraktiver. Bei einem Basispreis von 1,75 € je Indexpunkt beträgt der Mindererlös im Vergleich zur alten Maske bei Tönnies im Mittel 3,01€ je Eber. Und bei der neuen Westfleisch-Maske fehlen pro Tier im Schnitt 2,84 € im Portemon- naie des Mästers.
Allerdings spielt weiterhin die Qualität der Tiere eine große Rolle. Im Schnitt fahren auch nach der Maskenkorrektur die Ebermäster besser, die an Tönnies liefern. Der Erlösvorteil gegenüber Mästern, die an die Westfleisch vermarkten, reduziert sich aber von 1,51 € auf 1,34 €/Eber.