Goliath, Aha, Hector, Bouquet: Die Auswahl an Piétrain-Endstufenebern hat stark zugenommen. Hier einige Tipps für die richtige Eberwahl.
Eines muss man den Zuchtunternehmen und Züchtervereinigungen lassen: Bei der Namenswahl für ihre „neuen“ Piétrain-Endstufeneber sind sie sehr kreativ. Nach dem Motto „Nomen est omen“ verkörpern die Ebertypen die drei züchterischen Ausrichtungen wuchsbetont, fleischreich und geruchsarm.
Vereinfacht gesagt eignen sich die fleischbetonten Eber für weniger fleischreiche Sauenherkünfte. Auch bei einer Vermarktung, die hohe Magerfleischprozente honoriert, sind sie empfehlenswert, z.B. bei der Metzgervermarktung. Vor allem im Süden Deutschlands spielen sie eine große Rolle.
Die wuchsbetonten Ebertypen hingegen passen am besten zu fleischreichen Sauenherkünften. Sie sind zudem ideal für Betriebe, die viele Umtriebe erzielen wollen. Das ist vor allem im Nordwesten Deutschlands der Fall. Die meisten Zuchtunternehmen sind sich aber sicher, dass ihre Bedeutung in ganz Deutschland weiter zunehmen wird.
Die Nachfrage nach geruchsarmen Vererbern hat jüngst nachgelassen, weil ihre Nachkommen von den Schlachthöfen nicht (mehr) mit einem Aufschlag bezahlt werden. Sollte sich das ändern, stehen aber alle Genetikfirmen in den Startlöchern, um den Markt schnell mit geruchsarmen Ebertypen zu versorgen. Möglich macht das unter anderem die genomische Zuchtwertschätzung, mit der inzwischen ausnahmslos alle Unternehmen arbeiten.
Um herauszufinden, welcher Ebertyp am besten zum eigenen Betrieb passt, sollte man in einem Mastdurchgang Nachkommen vom „alten“ und „neuen“ Eber parallel aufstallen. So kann man die beiden Vererber bei gleichen Umwelteinflüssen testen.Regina Imhäuser