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Ein Stall, zwei Vorteile

Lesezeit: 3 Minuten

Die Familien Brand und Hofmann haben gemeinsam einen Maststall gepachtet. Davon profitieren beide.


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Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollten die Familien von Stefan Brand und Simon Hofmann, als sie sich 2008 entschlossen, gemeinsam einen Maststall zu pachten. Ferkelerzeuger Stefan Brand (32) aus dem mittelfränkischen Schnelldorf, der seine 215 Sauen schon zum Teil im Geschlossenen System hielt, musste dadurch keine Ferkel mehr als schlecht bezahlte „Lkw-Ferkel“ vermarkten. Und Putenmäster Simon Hofmann (26) aus dem württembergischen Satteldorf konnte die nährstoffreiche Gülle als Substrat für seine Biogasanlage nutzen.


Beide Jungunternehmer kannten sich vom Biogasstammtisch, hatten aber bisher noch nicht gemeinsam gewirtschaftet. Im Zuge der Stallpacht gründeten sie eine § 51a-Gesellschaft, die Hobra-GbR. Die Arbeit teilen sie sich.


„Um uns im Falle von möglichen Unstimmigkeiten leicht wieder trennen zu können, haben wir eine eigenständige GbR gegründet sowie das Umlaufvermögen und die Umbaukosten im Pachtstall mit 200 000 € komplett mit einem Kredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren fremdfinanziert“, berichtet Brand.


50 000 € investiert:

Bevor die beiden Landwirte die ersten Schweine aufstallen konnten, mussten sie in den Umbau des Pachtstalles investieren. Der Stall war einst für die Ferkelaufzucht und Mast geplant. Er bestand aus zwei großen Abteilen mit je 500 Mastplätzen und zwei kleinen Kammern mit je 250 Babyferkelplätzen, die Hofmann und Brand zu je 120 Mastplätzen umbauten.


„Da die Lüftung für Babyferkel dimensioniert war, mussten wir sie ändern“, erinnert sich Simon Hofmann. Zudem besserten er und Stefan Brand die Isolierung aus und stellten mehr Futterautomaten auf. Und vor dem Gebäude installierten sie einen Container als Hygieneschleuse. Insgesamt investierte ihre GbR 50 000 € in den Pachtstall.


Zusätzlich zur Pacht zahlen Hofmann und Brand die Stromkosten sowie die Inventar- und Tierversicherung. Der Verpächter bezahlt die Gebäudeversicherung und stellt das Wasser aus seinem eigenen Brunnen zur Verfügung. Die Pacht erhält er als monatliche Abschlagszahlung. Die Pachtdauer wurde auf fünf Jahre festgesetzt und hat sich Anfang 2013 automatisch um weitere fünf Jahre verlängert.


Einen Unternehmergewinn konnten die beiden Landwirte mit ihrer gemeinsamen GbR bislang zwar noch nicht erwirtschaften. Die Erlöse des Pachtstalls reichen aber aus, um die variablen Kosten zu decken. Besonders die Heizkosten sind vergleichsweise hoch. „Auch die Arbeitszeit können wir über den Erlös entlohnen sowie die Pacht, Zins und Tilgung zahlen“, betont Simon Hofmann.


Neben den Ferkeln von Stefan Brand werden auch rund zwei Drittel zugekaufte Ferkel im Pachtstall gemästet. „Durch die unterschiedlichen Ferkelherkünfte passen die Leistungen im Pachtstall noch nicht. So lagen die Tageszunahmen im Wirtschaftsjahr 2011/12 lediglich bei 713 g“, erklärt Ferkelerzeuger Brand.


Trotz dieser Anlaufschwierigkeiten sehen die beiden Unternehmer auch die Vorteile, die die Pacht mit sich bringt. Stefan Brand kann seine überzähligen Ferkel selbst mästen und muss dafür auf dem freien Markt keine Abschläge von im Schnitt 5 € hinnehmen. Das erhöht den Erlös seines eigenen Sauenbetriebes.


Und Simon Hofmann kann die Schweinegülle in seiner Biogasanlage energetisch nutzen und später geruchsarm ausbringen. Beide Landwirte hoffen nun, zukünftig mit dem Stall auch einen Unternehmergewinn erzielen zu können.Regina Kremling

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