Wie entwickeln sich die Leistungen und die Darm-gesundheit, wenn Mastschweine zusätzlich zum Alleinfutter größere Mengen Grobfutter wie Stroh, Strohpellets, Palmkernexpeller oder Maissilage aufnehmen? Dieser Frage ist man im VBZL Haus Düsse nachgegangen.
Für den Versuch, der in Zusammenarbeit mit der TiHo Hannover stattfand, wurden je 96 Kastrate und weibliche Schweine auf Teilspaltenboden gemästet. Alle Tiere erhielten ein pelletiertes Alleinfutter mit 4% Rohfaser zur freien Aufnahme.
Die Kontrolltiere fraßen ausschließlich die Standard-Mastmischung. Die Tiere in den Versuchsgruppen erhielten zusätzlich unterschiedlich große Mengen der vier Grobfutter. Diese wurden täglich nach der Alleinfuttergabe gefüttert.
Ergebnisse:
Die aufgenommene Menge an Grobfutter war gering, im Schnitt nur 30% der Angebotsmenge. Von dem Stroh nahmen die Schweine nur 410 g pro Tier auf, von der Maissilage 8,8 kg. Im Verlauf der Mast erhöhte sich die Aufnahme nicht.- Die Mastschweine nutzen das Stroh selten als Beschäftigungsmaterial. Die Strohpellets wurden von Einzeltieren zwar zerbissen, aber selten gefressen.
- Der Raufuttereinsatz wirkte sich positiv auf die biologischen Leistungen aus. Die Futterverwertung war in allen Versuchsgruppen besser als in der Kontrollgruppe. Die Nase vorn hatten die Tiere, die Stroh aufnahmen.
- Maissilage scheint insgesamt einen positiven Effekt zu haben. Die „Maistiere“ erzielten die höchsten täglichen Zunahmen. Auch die Indexpunkte waren mit 0,982 IXP je kg SG am höchsten.
- Die Magengesundheit der Schweine war in allen Gruppen unbefriedigend. Das könnte an der ungünstigen Verteilung der Futterpartikel gelegen haben. Über 39% der Masse entfielen auf die Fraktion „kleiner als 0,2 mm“. Das ist deutlich höher als in den Richtwerten für Alleinfutter vorgesehen.
Fazit: Schweine nehmen nur geringe Mengen an Grobfutter auf. Kleine Mengen haben keine negativen Auswirkungen auf die Mast- und Schlachtleistungen. Die Futterverwertung verbesserte sich in allen Grobfuttervarianten leicht.
Kontakt: Tobias Scholz, VBZL Haus Düsse, E-Mail: Tobias.Scholz@lwk.nrw.de