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Feintuning für die Flüssigfütterung

Lesezeit: 5 Minuten

Wie Sie die Flüssigfütterung optimal an Ihren Betrieb und die Bedürfnisse Ihrer Schweine anpassen, verrät Ulrich Averberg von der Landwirtschaftskammer NRW.


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Individuell einstellen: Viele Flüssigfütterungen laufen ein Leben lang in der Werkseinstellung. Das mag genügen, um einen reibungslosen Fütterungsablauf zu gewährleisten. Maximale biologische Leistungen und optimierte Futterkosten erreicht man damit allerdings selten. Daher lohnt es sich, die Fütterung individuell an die Gegebenheiten des eigenen Betriebes und an die verwendete Genetik anzupassen. Schließlich ist Futter der größte Kostenfaktor in der Mast.


Futterzeiten definieren: Ziel ist es, alle Schweine bedarfsgerecht zu versorgen und die Futterverluste so gering wie möglich zu halten. Das stellt aufgrund des erweiterten Tier-Fressplatz-Verhältnisses insbesondere Besitzer von Sensorfütterungen vor eine Herausforderung. Futterblöcke und Pausenzeiten müssen in der Aktivitätsphase der Tiere optimal verteilt werden. Pro Futterblock wird am besten drei- bis viermal ausdosiert, damit alle Tiere satt werden. Zwischen den Dosierterminen sollte der Trog leergefressen (linkes Bild) und der Sensor von den Tieren unbehelligt sein, damit der Füllstand exakt gemessen werden kann. Und zwischen den Futterblöcken sollte der Trog aus Hygienegründen blitzblank (rechtes Bild) gefressen sein.


Spezifisches Gewicht messen: Damit an jedem Ventil auch die vorgesehene Futtermenge ankommt, müssen Sie nach jedem Komponentenwechsel das spezifische Gewicht des Futterbreis bestimmen. Denn der Fütterungscomputer dosiert nach Kilogramm aus und orientiert sich an den Messwerten der Wiegestäbe. Für das passgenaue Öffnen und Schließen der Ventile ist jedoch das Volumen in der Futterleitung entscheidend. Damit beides übereinstimmt, muss man das spezifische Gewicht bestimmen. Gut eignen sich dafür ein unten verschlossenes Stück Klarsichtrohr, das als Messbecher dient, und eine Federwaage.


Nicht am Wochenende: Führen Sie Änderungen an der Fütterungssteuerung wie z.B. das Verlegen der Startzeiten oder die Zuordnung der Ventile auf die Gruppen niemals am Wochenende durch. Denn wenn etwas schiefläuft, sind die Experten des Herstellers über die Hotline nur schwer zu erreichen. Besser ist es, wenn Sie die Anpassungen zu Wochenbeginn vornehmen. Viele Steuerungs- und Softwareprobleme lassen sich inzwischen per Fernwartung lösen.


Quellzeiten beachten: Wichtig ist, dass sich das Futter auf dem Weg zum Trog nicht entmischt. Denn sonst weichen von Ventil zu Ventil die Nährstoff- und Energiekonzentrationen voneinander ab. Damit Mehl und Wasser zu einem homogenen, pumpfähigen Brei werden, muss das Futter beim An-mischen ausreichend quellen können. Bei reinem Mehlfutter sind mindestens zehn Minuten Quellzeit erforderlich, wobei das Futter zwischendurch immer wieder kurz aufgerührt werden sollte.


Störungsfrei füttern: Schweine sind Gewohnheitstiere. Ideal ist, wenn sie immer zur gleichen Zeit ihr Futter bekommen. Dafür muss die Anlage störungsfrei laufen. Verzögerungen, weil z.B. das Mehl im Silo nicht nachrutscht, machen die Tiere aggressiv, und es kann zu Beißereien kommen. Deshalb sollte das CCM frei von Steinen oder anderen Fremdkörpern sein, die Pumpen, Schnecken und Ventile blockieren können. Und es sollten Silos verwendet werden, in denen das Futter ohne Brückenbildung nachrutscht, z.B. Massenfluss- (siehe Foto) oder Trevira-Silos.


Leitungshygiene: Vergessen Sie beim Reinigen des Abteils auch die Fallrohre vom Futterventil zum Trog nicht! Denn die Reste, die hier während der Service-Periode verbleiben, werden mit der ersten Futtermischung für die neu eingestallten Läufer in den Trog gespült. Am besten eignet sich für diese Arbeit eine Spülmaus, die an den Hochdruckreiniger angeschlossen wird. Die übrige Futterleitung sollte während der Service-Periode mit einem Wasser-Säure-Gemisch gefüllt werden, um den Leitungsinhalt zu stabilisieren.


Dichtungen kontrollieren: Gummidichtungen altern, werden porös und undicht. Das gilt auch für die Dichtung an der Mehlklappe, die den Mehlzulauf am Anmischbehälter verschließt. Die Folge: Feuchtigkeit steigt in den Mehlauslauf auf, es bilden sich Klumpen bzw. Schimmelnester. Die verschimmelten Futter-brocken fallen dann irgendwann beim Öffnen der Klappe in den Anmischbehälter und können die gesamte Futtersuppe verderben. Um das zu verhindern, müssen die Gummidichtungen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden.


Anlagen-Hygiene: Die Fütterungsanlage muss täglich gereinigt werden. Die automatischen Reinigungsprogramme der Hersteller sind weitgehend ausgereift. Kommen Säuresprüher zum Einsatz, müssen unbedingt die sicherheits-technischen Vorgaben der Berufsgenossenschaft berücksichtigt werden. Wird UV-Licht zum Desinfizieren eingesetzt, müssen die Lampen ein- bis zweimal pro Woche mit einem Lappen gesäubert werden. Mindestens einmal monatlich sollte der Anmischbehälter zusätzlich gründlich mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden.


Komponentendaten prüfen: Die Futterkurve und die verfütterten Inhaltsstoffe passen nur dann, wenn die hinterlegten Komponentendaten aktuell sind. Kontrollieren Sie deshalb nach der Ernte und bei jedem Komponentenwechsel, ob die hinterlegten Trockensubstanz- und Energiegehalte noch stimmen. Denn auf jeder Fläche und bei jeder Getreidesorte können die Werte anders ausfallen.


Sensorhöhe einstellen: Kontrollieren sie regelmäßig die Sensorhöhe, am besten mit einem Holzklotz oder einem Zollstock. Der Sensor sollte so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig eingestellt werden. Das ist wichtig, damit möglichst wenig Restmengen im Trog zurückbleiben, die verderben können. Bei mehlförmigem Futter reichen 1,5 bis 2 cm. Bei schlecht gequollenem Futter oder beim Einsatz von Nebenprodukten muss der Abstand größer sein.


Futterkurve anpassen: Die Schweine müssen so viel Futter bekommen, dass alle satt sind und ihr Leistungsvermögen ausgeschöpft wird. Denn Hunger macht aggressiv. Es sollten aber auch keine Futterreste in den Trogecken bleiben, die verderben und das nächste Futter „impfen“ können. Deshalb ist es wichtig, den tatsächlichen Futterverzehr täglich zu kontrollieren und die Futterkurve anzupassen.

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