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Fragen an den Virologen

Lesezeit: 3 Minuten

Wie das Virus wirkt


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Was macht die Bekämpfung der PRRS so schwierig?


Antwort: Das PRRS-Virus befällt die sogenannten Makrophagen. Das sind wichtige Zellen zum Aufbau der Immunität. Im Verlauf der Virusvermehrung sterben diese Zellen ab. Dadurch kommt es zu einer unzureichenden Immunität. Die Virusbekämpfung wird dadurch verzögert und der Weg für eine lang anhaltende Infektion geebnet.


Hinzu kommt, dass das Virus ex-trem wandlungsfähig ist. Dadurch kann es das Immunsystem leichter umgehen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass der Erreger über weite Strecken über die Luft übertragen und über die Lüftung in die Ställe gesaugt werden kann.


Begleitinfektionen


Welche Rolle spielen Sekundärinfektionen mit anderen Erregern?


Antwort: Durch das Absterben der Makrophagen ist die Abwehr der Schweine geschwächt, sodass auch andere Keime leichter angreifen können. Das gilt insbesondere für Circoviren (PCV2), Influenzaviren und Streptokokken. Häufiger wird berichtet, dass Herden, die durch Impf- und Biosicherheitsmaßnahmen PRRS-stabil sind, nach einem Influenzaeintrag plötzlich wieder instabil werden. Und in Impfstudien zeigte sich, dass Schweine, die vor einer Influenzaimpfung künstlich mit PRRS infiziert wurden, keinen guten Impfschutz gegen Influenza ausbilden konnten.


Eine Wechselwirkung lässt sich auch mit Streptokokken beobachten. Diese Bakterien gehören beim Schwein zur normalen Besiedelung der oberen Atemwege. Sie allein lösen aber nicht immer eine Erkrankung aus. Sobald Schweine jedoch sowohl mit Streptokokken als auch mit PRRS-Viren infiziert sind, weisen sie eine deutlich erhöhte Erkrankungs- und Sterberate auf.


Neue Virusvariante


Aus den USA berichten Tierärzte von sehr verlustreichen Infektionen mit dem neuen PRRS-Stamm 1-4-4. Könnte der Stamm auch für uns gefährlich werden?


Antwort: Zunächst muss untersucht werden, ob die Klinik wirklich auf den veränderten Virustyp zurückzuführen ist, oder ob hier auch Koinfektionen mit anderen Erregern eine Rolle spielen. Vor Jahren wurde auch aus China von sehr aggressiven PRRS-Stämmen berichtet. Inzwischen ist bekannt, dass gleichzeitige Infektionen mit anderen Erregern bei der Ursachensuche nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Sollte sich allerdings bestätigen, dass es sich in den USA wirklich um einen neuen Virustyp handelt, ist zu befürchten, dass er früher oder später auch den Weg nach Europa findet.


PRRS-Sanierung


Hat eine PRRS-Sanierung in Deutschland wegen der leichten Übertragbarkeit der Viren Aussicht auf Erfolg?


Antwort: Es gibt eine ganze Reihe von Berichten von PRRS-Sanierungserfolgen. Meistens geschah dies jedoch in Regionen mit einer insgesamt sehr geringen Schweinedichte. Hier besteht eine Chance, den Bestand PRRS-frei zu bekommen und auf die Impfung verzichten zu können. In viehdichten Regionen wie z.B. Weser-Ems hingegen ist zu befürchten, dass ein Sanierungserfolg nicht lange anhält. Denn hier kann es durch die leichte Übertragbarkeit, wie z.B. über die Luft, immer wieder zu Einträgen in den Bestand kommen.

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