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Freilauf nach dem Belegen

Lesezeit: 3 Minuten

Jürgen Schmidt fixiert seine Sauen zum Belegen nur knapp 48 Stunden lang. Danach können sie in den Selbstfangfressständen bei Bedarf weiterhin Schutz suchen.


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Bereits im alten Deckzentrum hat Ferkelerzeuger Jürgen Schmidt die Sauen seit 2006 nur für sieben Tage fixiert. Zusammen mit seiner Schwester hält er in Wetzhausen im Landkreis Schweinfurt (Bayern) 350 Sauen im Drei-Wochen-Rhythmus. „Die Fixierung von Sauen im Kastenstand steht schon länger in der Kritik. Wir hatten bis dahin gute Erfahrungen mit dem Freilauf von frisch besamten Sauen gemacht und wollten beim neuen Stall noch einen Schritt weiter gehen“, berichtet Schmidt.


Als teilnehmender Betrieb am Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz (MuD) konnten sie 2019 ein neues Deckzentrum bauen. So bekam die GbR 40% der Baukosten erstattet.


Nach dem Absetzen stallt Schmidt die Sauen direkt in den neuen Deckstall. Dort befinden sich insgesamt 64 Selbstfangfressstände. Die Sauen stehen mit dem Kopf zur Wand, vor den Trögen verläuft jeweils ein Ebergang. Der Boden ist im Bereich der Fressstände und in den Laufgängen vollperforiert. In der Stallmitte gibt es Liegekojen mit planbefestigtem Boden. „Durch den Freilauf in der Gruppenhaltung kann ich den Stall gleichzeitig als Arena nutzen“, freut sich Schmidt.


Vor allem die Bodengestaltung war dem Landwirt im neuen Stall wichtig. Er hat für die Festflächen spezielle Betonfertigteile mit Riffelblechoptik eingebaut. „Sie verringern die Rutschgefahr für die frisch besamten Sauen“, erklärt der 34-Jährige. Um Verletzungen zu vermeiden, müssen die Tiere außerdem bei Bedarf vor den Artgenossinnen fliehen können. „Die Laufwege dürfen nicht in Sackgassen enden“, weiß er zu berichten.


Um insbesondere die Jungsauen zu schützen, hält er diese zum Belegen weiterhin im ehemaligen Deckstall. Auch im Wartestall bleiben die Sauen getrennt, um Rangkämpfe zu vermeiden.


Sauen nur kurzzeitig fixieren


Jeden Morgen fixiert der Landwirt die Sauen während der Fütterung. Dazu kann er die Fressstände verriegeln. „So kann ich die Futteraufnahme besser kontrollieren und verhindern, dass einige Sauen anderen die Portion wegfressen“, erklärt er das Prinzip. An den beiden Hauptbelegtagen fixiert Schmidt die Sauen dann dauerhaft für knapp 48 Stunden.


Außerhalb dieser Zeiten haben die Sauen Freigang. Bei Bedarf können sie sich in die Fressstände zurückziehen, sodass die Tiere vor den anderen Sauen geschützt sind. Zwei Wochen nach dem Belegen stallt Schmidt die Absetzgruppe dann in den Wartestall um.


Schmidt verzeichnet durch die Gruppenhaltung im Deckzentrum keine höhere Umrauschquote bei seinen Sauen. Sie liegt momentan bei 8–10%.


Vor Kurzem hat der Landwirt die Sauen in zwei Durchgängen probeweise nur während des Besamungsvorgangs fixiert. „Die Sauen sprangen nach dem Freilassen unkontrolliert aufeinander auf. Das führte zu Knochenbrüchen, weswegen ich jeweils eine Sau erlösen musste“, beschreibt Jürgen Schmidt die negativen Folgen. Auch die Umrauchquote stieg im Experiment an.


Daher bedauert Schmidt, dass die Sauen künftig nur noch zum Zeitpunkt der Besamung fixiert werden dürfen: „Das verringert aus meiner Sicht den Schutz von Mensch und Tier.“ -ahs-

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