Die Futterkosten in der Ferkelaufzucht sind erheblich. Es rechnet sich daher immer, das Futterregime regelmäßig zu kontrollieren. Die Ausgaben für die Ernährung der Aufzuchtferkel lassen sich entweder durch niedrigere Einkaufspreise senken, oder durch den früheren Einsatz des günstigeren Ferkelaufzuchtfutters2 (FAZ2).
Im Rahmen einer Meisterarbeit an der Fachschule Stadtroda in Kooperation mit der Agrargenossenschaft Elbeland und der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) wurde untersucht, welches Einsparpotenzial tatsächlich besteht, wenn früher als praxisüblich ein günstigeres Ferkelaufzuchtfutter eingesetzt wird. In zwei Durchgängen wurden insgesamt 586 Absetzferkel in eine Versuchs- und 595 Tiere in eine Kontrollgruppe eingeteilt. Die Erfassung der Futteraufnahme pro Bucht erfolgte täglich durch den Fütterungscomputer. Alle sieben Tage wurden die Ferkel gewogen. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Ferkel, die früher das günstigere FAZ2 erhielten, erreichten mit 442 g pro Tag 23 g geringere Lebendmasse-zunahmen (LMZ). Gleichzeitig verbrauchten sie 663 kg weniger Futter als die Tiere der Kontrollgruppe.
- Aufgrund der höheren LMZ und besseren Futterverwertung in der Kon-trollgruppe waren die Kosten je kg Zuwachs mit 0,58 € pro kg einen Cent günstiger als in der Versuchsgruppe.
- Zur ökonomischen Bewertung des veränderten Fütterungsregimes wurde pro verkauftem Tier ein Basispreis von 48 € pro Ferkel angesetzt. Das Mehrgewicht von 25 bis 30 kg wurde mit 1 € je kg bezahlt. Pro Ferkel errechnete sich aufgrund der höheren Verkaufsgewichte ein Erlösvorteil von 0,91 € zugunsten der Kontrollgruppe.
- Die Futterkosten betrugen bei den Ferkeln mit frühem FAZ2-Einsatz 10,85 €, bei den Tieren der Kontrollgruppe waren es 11,30 €. Das waren 0,45 € mehr.
Fazit: Die Futterkosten pro Ferkel sanken durch den früheren Einsatz des günstigeren Futters zwar um 0,45 €, gleichzeitig war der Erlös pro Ferkel aber 0,91 € geringer.
Kontakt: Katrin Rau, TLL Jena, E-Mail: Katrin.Rau@tll.thueringen.de