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Fünf Meter angebaut

Lesezeit: 3 Minuten

Christian Wesseler stallt die Sauen kurz nach der Belegung in den Wartestall um. Dafür hat er ein zusätzliches Abteil an den Wartestall angebaut.


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Seit Jahren werden immer strengere Auflagen für die Haltung im Kastenstand und im Abferkelstall diskutiert. Wir wollen daher frühzeitig erste Erfahrungen mit dem kurzen Deckzentrum sammeln“, fasst Landwirt Christian Wesseler aus Bissendorf (Niedersachsen) seine Motivation zusammen, an dem MuD-Projekt teilzunehmen. Eine Möglichkeit, die Aufenthaltsdauer im Deckzentrum zu verkürzen, ist die zügige Unterbringung der belegten Sauengruppe im Wartestall. Das setzt aber voraus, dass dort genügend Fläche für die zusätzliche Gruppe vorhanden ist. Im Betrieb Wesseler war das nicht der Fall. Der Landwirt hat deshalb den Wartestall um rund 5 m erweitert, um Platz für eine weitere Gruppe zu schaffen. Heute sind im Wartestall fünf feste Gruppen à 30 Sauen untergebracht.


„Der Bauantrag gestaltete sich allerdings schwierig. Erst als wir beim Landkreis Osnabrück erklärt haben, dass wir nicht die Tierzahl erhöhen, sondern den Sauen ca. 20% mehr Platz geben wollen, haben wir grünes Licht erhalten“, erinnert sich Wesseler. Das verkürzte Deckzentrum managt der Landwirt wie folgt: Nach dem Absetzen stallt er die Sauen ins Deckzentrum ein und fixiert die Tiere für acht Tage im Besamungsstand. Dabei hat Christian Wesseler auch ausprobiert, die Sauen direkt nach dem Absetzen frei in der Gruppe laufen zu lassen. „Fundamentprobleme und verletzte Gesäugeleisten haben uns jedoch gelehrt, die Sauen so lange zu fixieren, bis sie vollständig abgerauscht haben“, erklärt er.


Dann stallt er die Sauen in den Wartestall um. Im Zuge des Umbaus wurde zudem von dynamische auf feste Sauengruppen gewechselt. „Früher gab es in der dynamischen Gruppe oft Unruhe im Wartestall, deshalb wollten wir feste Gruppen einstallen“, so Wesseler.


Scannen im Wartestall


Die alte Stalleinrichtung wurde im laufenden Betrieb ausgebaut, umgebaut und wieder eingebaut. Die alte Abruffütterung wurde durch Einzelfutterautomaten und Selbstfangfressstände ersetzt. „Seitdem ist es ruhiger im Stall, die Tiere können stressfrei fressen und haben Platz, um sich aus dem Weg zu gehen“, so Wesseler. Im Wartebereich erhalten die Sauen zudem Langstroh. Durch den Einsatz von Spaltenklicks hat der Landwirt eine 2x2 m-große Wühlfläche geschaffen, die von den Sauen häufig frequentiert wird.


Der erhöhte Raufuttereinsatz ist jedoch nicht unproblematisch. Denn der Kot ist deutlich fester und das organische Beschäftigungsmaterial fällt öfter durch die Spalten und kann zu Verstopfungen im Güllesystem führen. „Durch nachträglich eingebaute Rührwerke und einen Spaltenmixer haben wir die Probleme jedoch im Griff“, weiß er.


Eine Folge der verkürzten Fixierungszeit ist zudem, dass jetzt im Wartestall gescannt wird. „Bei Umrauschern ist es schwierig, die anderen Sauen zu scannen. Stark rauschende Tiere müssen wir sofort aus der Gruppe nehmen, dann herrscht auch wieder Ruhe“, erklärt Christian Wesseler. Insgesamt hat sich die Umrauschquote aber nicht verschlechtert und liegt bei 8 bis 9%. Eine weitere Herausforderung ist für Christian Wesseler die Aufkonditionierung der Sauen. „Während ich im Kastenstand genau sehe, welche Sau stark abgesäugt wurde, ist die Beurteilung der Kondition in der Gruppe jedoch deutlich schwieriger“, erklärt der Landwirt. Jungsauen oder auch unterkonditionierten Sauen stallt er deshalb in ein kleines Abteil mit Breiautomat.


Die Teilnahme am MuD-Projekt und den konstruktiven Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen möchte der Landwirt nicht missen. Im Hinblick auf die geänderte Haltungsverordnung gibt er jedoch zu bedenken: „Ich habe gedacht, mit dem Kurzzeit-Deckzentrum bereits gut aufgestellt zu sein. Nun müssen wir sehen, wie es weitergeht.“

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