Colidurchfälle bei Absetzferkeln können große Verluste verursachen. Meist werden sie von Enterotoxischen E.colis (ETEC) verursacht. Mithilfe von Fimbrien heften sie sich an die Dünndarmzellen an. Von ihnen gebildete Enterotoxine sorgen dann dafür, dass die Ferkel Durchfall bekommen, austrocknen und oftmals sterben.
Die Mutterschutzimpfung gegen Colidurchfall ist schon länger Praxis. Es gab jedoch Bedenken, ob man auch die Ferkel selbst impfen kann. Denn einerseits ist das Immunsystem der Ferkel zum frühen Impftermin noch unreif. Und zweitens könnten die noch vorhandenen mütterlichen Antikörper die Ausbildung einer eigenen Ferkel-Immunität gegen ETEC behindern. Forscher der amerikanischen South Dakota University haben eine Lebendvakzine gegen E.coli-Bakterien entwickelt, die sowohl Enterotoxin (LT) bilden als auch F4-Fimbrien besitzen. In einem Versuch wurden Ferkel nach zehn Säugetagen abgesetzt und am 14. bzw. am 19. Lebenstag oral geimpft. Eine Ferkelgruppe erhielt einen Impfstoff, der beide Virulenzfaktoren enthielt. Die Impfstoffe für die anderen beiden Gruppen enthielten jeweils nur einen Virulenzfaktor. Am 28. Lebenstag wurden alle Ferkel mit ETEC infiziert.
Ergebnis: Die orale Ferkelimpfung ist in der Lage, die Tiere vor klinischer Colidiarrhoe zu schützen. Die Impfung muss aber spätestens zehn bis vierzehn Tage vor dem Absetzen erfolgen. Das F4-Fimbrienantigen ist essentiell wichtig für die Wirksamkeit der ETEC-Vakzine. Das LT kann die Immunantwort als Adjuvans verbessern.