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Gut für den Magen-Darm-Trakt

Lesezeit: 4 Minuten

Durch die Fermentation sinkt der Keimgehalt im Futter und der Einsatz heimischer Eiweißfuttermittel wird wieder interessanter. Die Zusammenhänge erklärt Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft in Iden, Sachsen-Anhalt.


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Die gelenkte Fermentation von Schweinefutter ist aus Sicht der Tierernährung vorteilhaft. Zum einen wird der Futterbrei besser konserviert und hygienisiert. Zum anderen werden die Nährstoffe durch die „Vorverdauung“ besser aufgeschlossen.


Weniger Keime:

Zunächst zur Hygiene. Durch die rasche Absenkung des pH-Wertes im Futter geht der Keim-besatz in der Futtermischung deutlich zurück. Dadurch wird die Vermehrung unerwünschter Mikroorganismen wie z.B. Salmonellen, Coli-Bakterien und Hefen gehemmt. Die Vorverdauung im Fermenter führt auch zu niedrigeren pH-Werten im Magen. Das stabilisiert die Magen-Darmflora, denn krankmachende Keime haben weniger Chancen.


Darüber hinaus bietet das Verfahren Vorteile im Hinblick auf die Verdauung. Insbesondere die im Futter enthaltenen Eiweiß- und Phosphoranteile können vom Schwein besser genutzt werden. Beispiel Phosphor: Hier erhöht sich die Verdaulichkeit, weil ein Teil der pflanzlichen Phytat-Verbindungen schon vor der Nahrungsaufnahme gelöst ist.


Ohne Fermentierung liegt die P-Verdaulichkeit für Gerste bei 45%, für Weizen bei 65% und für Körnermais nur bei 15%. Durch die Fermentation wird die Phosphorverdaulichkeit deutlich erhöht. Einer Thüringer Studie zufolge beträgt die Steigerung 12% (siehe Übersicht 3). Dass dies vor allem den phytingebundenen Phosphor betrifft, zeigte die Studie ebenfalls. Nach der Fermentation befand sich im Futter mit 2,4 g je kg Trockenmasse nur noch gut die Hälfte Phytatphosphor.


Dank der besseren Verdauung des Phosphors kann bei der Verfütterung von fermentiertem Futter auf die Zugabe von mineralischem Phosphor verzichtet werden. Das setzt allerdings voraus, dass dem Futter, wie heute üblich, Phytase zugesetzt wird. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Futtermittel eingesetzt werden, deren Anteil an phytingebundenem Phosphor sehr hoch ist. Hier ist in erster Linie das Rapsschrot zu nennen.


N-Ausscheidungen sinken:

Weltweite Untersuchungen zeigen, dass auch die Verdaulichkeit beim Rohprotein um 3 bis 8% steigt. Die Versuche in Thüringen bestätigen die Ergebnisse, wie Übersicht 3 verdeutlicht. Betriebe mit Fermentation können den Protein-gehalt daher problemlos um 1,5 bis 2% absenken.


Gleichzeitig sinkt die Ausscheidung von nicht genutztem N um ca. 15%, wie Versuche der LWK Nordrhein-West-falen zeigen. Das ist vor dem Hintergrund der anstehenden Verschärfungen bei der Düngeverordnung insbesondere für flächenarme Betriebe interessant.


Die Ursachen für die höhere Verdaulichkeit sind vielschichtig. Diskutiert wird aber immer wieder der geringere pH-Wert des Futters, der schon im Magen die Proteinvorverdauung anregt und gleichzeitig für eine stärkere Ausschüttung von Verdauungsenzymen im Dünndarm sorgt.


Deutsches Eiweiß:

Die Fermentation erleichtert den Einsatz von heimischen Eiweißfuttermitteln wie Raps-extraktionsschrot, Bohnen, Erbsen, Lupinen usw. Denn Dank der Vorverdauung im Fermenter steigt nicht nur die Verdaulichkeit dieser Futtermittel an, auch die Schmackhaftigkeit der von der Politik vehement geforderten inländischen Eiweißfuttermittel verbessert sich.


Nicht zuletzt wirkt sich die Fermentation positiv auf die Tiergesundheit aus. Der tiermedizinische Leitsatz „Gesunder Darm – gesundes Tier“ ist zwar schon etwas älter, hat aber an seiner Aussagekraft nichts verloren. Viele Untersuchungen belegen den probiotischen Effekt des fermentierten Futters. Dabei nehmen die mit dem Futter zugeführten Milchsäurebildner den Platz von unerwünschten Bakterien ein (Salmonellen, E. coli). Dies führt zu einem gesünderen Darm und weniger Energieverlusten. -ar-


Nicht zuletzt wirkt sich die Fermentation positiv auf die Tiergesundheit aus. Der tiermedizinische Leitsatz „Gesunder Darm – gesundes Tier“ ist zwar schon etwas älter, hat aber an seiner Aussagekraft nichts verloren. Viele Untersuchungen belegen den probiotischen Effekt des fermentierten Futters. Dabei nehmen die mit dem Futter zugeführten Milchsäurebildner den Platz von unerwünschten Bakterien ein (Salmonellen, E. coli). Dies führt zu einem gesünderen Darm und weniger Energieverlusten. -ar-


In der nächsten top agrar-Ausgabe erfahren Sie, wie sich die Fermentation wirtschaftlich rechnet. Zudem stellen wir Schweinehalter vor, die ihr Futter fermentieren.

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