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topplus Reportage

„Guter Kühleffekt für wenig Geld!“

Lesezeit: 3 Minuten

Sebastian Ermann setzt bei der Kühlung im Sauenstall auf einen mobilen Rotationszerstäuber.


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Wir konnten bautechnisch an unseren Altgebäuden nichts mehr verändern, deshalb haben wir uns im Sauenstall für einen mobilen Rotationszerstäuber entschieden“, begründet Sebastian Ermann aus Senden im Münsterland seine Wahl des Kühlsystems. Der 29-Jährige leitet zusammen mit seinem Vater einen Betrieb mit 750 Sauen, 4000 Ferkelaufzuchtplätzen und 120ha Ackerbau. Alle Stallgebäude sind rund 20 bis 35 Jahre alt, sodass das Nachrüsten eines festen Kühlsystems kompliziert und teuer geworden wäre.


„Der Friggy-Rotationszerstäuber ist mit ca. 675 € netto pro Stück vergleichsweise günstig und sehr einfach zu installieren“, beschreibt Sebastian Ermann die Vorteile des Rotationszerstäubers der Firma Menken und Drees. Seit 2017 sind bei dem Schweinehalter insgesamt vier Rotationszerstäuber im Einsatz.


Kühleffekt von bis zu 6°C


Ermanns gesamter Sauenstall mit Deckzentrum, Warte- und Abferkelbereich ist ein zusammenhängender, sternförmiger Gebäudekomplex mit insgesamt vier Türöffnungen für die Unterdrucklüftung. Vor jeder Türöffnung hat der Schweinehalter einen Rotationszerstäuber montiert, damit dieser möglichst die gesamte Zuluft erfassen kann. Für die Aufhängung gibt es mitgelieferte Ketten und Ösen, die er einfach in die Wand gedübelt hat.


Der Wasservernebler ist mit einem Schwimmerbehälter und -ventil ausgerüstet. Darüber fördert er das Wasser hinter eine rotierende Scheibe, die das zugeführte Wasser mit 12000 U/min in etwa 6 bis 10 µm kleine Tröpfchen vernebelt. Die Zuluft nimmt das verdunstende Wasser dann auf und wird abgekühlt.


Alle vier Rotationszerstäuber steuert Sebastian Ermann über eine gemeinsame Stromversorgung. Dazu hat der Sauenhalter eine eigene Konstruktion ausgetüftelt: „In der Mitte des Zentralgangs hängt ein Temperaturfühler, der über ein Thermostat alle Geräte einschaltet, sobald eine festgelegte Temperaturgrenze von z.B. 25°C überschritten ist“, beschreibt Ermann. Die Wasserzerstäuber laufen dann durchgehend und schalten sich selbstständig aus, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Unter optimalen Bedingungen schafft es der Rotationszerstäuber, die Stallluft um bis zu 6°C abzukühlen. Die gewünschte Temperaturgrenze kann Ermann jederzeit anpassen.


Im Winter hängt der Sauenhalter die Rotationszerstäuber ab, entfernt das Restwasser aus dem Wassertank und lagert sie im Heizungsraum ein. Sobald die Außentemperaturen im Frühjahr die Grenze von 25°C überschreiten, baut er das Kühlsystem wieder auf. „Das geht schnell und dauert gerade mal eine knappe Stunde für alle vier Friggys“, sagt Sebastian Ermann.


Positiv für Mensch und Tier


Die Rotationszerstäuber arbeiten nach den Erfahrungen des Schweinehalters störungsfrei und wartungsarm. Auch kalkhaltiges Brunnenwasser bereitet dem Kühlsystem keine Probleme. Die einzige Herausforderung ist jedoch die richtige Dosierung der Wasserzufuhr. „Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, kann die Zuluft nicht mehr so viel kühles Wasser aufnehmen. Das erkenne ich bei der täglichen Routinekontrolle dann an Pfützen auf dem Stallgang“, erklärt der Betriebsleiter. Der Kühleffekt ist dann eingeschränkt und er muss den Wasserzufluss drosseln. Hier würde sich der Landwirt eine Automatiksteuerung mit Luftfeuchtemesser wünschen.


Im letzten warmen Sommer gab es im Betrieb bei den Sauen keine Hitzetoten, dies liegt nach Meinung des Schweinehalter unter anderem auch an der Kühlung durch den Rotationszerstäuber. Sein Fazit: „Ich bin mit dem Kühleffekt sehr zufrieden. Und neben den Tieren freuen sich auch meine Mitarbeiter im Sommer über die kältere und staubfreiere Luft beim Arbeiten im Stall.“


Anna Hüttenschmidt

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