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ISN-Umfrage

Hilfe, die Ferkelerzeugung bricht weg!

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Ferkelerzeuger haben die Nase voll und wollen aufhören. Die vielen Auflagen zermürben sie und jedem zweiten fehlt die Perspektive, wie eine Umfrage der ISN zeigt.


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Das Ergebnis der ISN-Umfrage zur Zukunft der Sauenhaltung in Deutschland ist niederschmetternd: 52% der Sauenhalter, die an der Umfrage teilgenommen haben, wollen innerhalb der nächsten zehn Jahre aus der Ferkelerzeugung aussteigen. 16,6% planen diesen Schritt sogar bereits in den nächsten zwei Jahren (siehe Übersicht 1).


Vor allem Kleine steigen aus:

In erster Linie sind es Landwirte mit kleineren Beständen mit bis zu 150 Sauen, die in der Ferkelerzeugung keine Zukunft mehr sehen. In dieser Gruppe wollen sogar 85% der Betriebsleiter in den nächsten zehn Jahren das Handtuch werfen. Viele von ihnen kommen aus Süddeutschland. Aber auch im marktfernen Schleswig-Holstein, wo der Konkurrenzdruck aus Dänemark groß ist, denken viele an den Ausstieg.


Sauenhalter mit 600 und mehr Sauen wollen dagegen der Ferkelerzeugung die Treue halten. Die meisten haben auch gar keine andere Wahl, weil sie erst kürzlich gebaut haben und jetzt Monat für Monat den Kapitaldienst leisten müssen.


Nicht alle Aussteiger kehren jedoch der Schweinehaltung komplett den Rücken. Knapp ein Drittel (31,9%) von ihnen gab an, weiter Schweine mästen zu wollen. 13,4% wollen die Mast sogar weiter ausbauen.


Fülle der Auflagen zermürbt:

Die Frage nach der Ursache für ihren Ausstieg beantworteten drei Viertel (73,5%) mit der Fülle der Auflagen, die auf die Sauenhalter zukommen (Übersicht 2). Am häufigsten (54,8%) wurden die geplanten Vorgaben zum Abferkeln genannt, also der bevorstehende Umbau von Ferkelschuztzkörben auf Bewegungsbuchten. Auf Platz zwei (53,0%) folgen die neuen Vorgaben zur Kastration, die voraussichtlich ab Januar 2019 in Kraft treten.


Als dritter Grund für die geplante Aufgabe der Sauenhaltung wurde die fehlende Perspektive genannt. Auf Platz vier und fünf folgen die Vorgaben zum Kupieren der Schwänze und die geplanten baulichen Auflagen für das Deckzentrum.


Kaum Investitionen geplant:

Nur 12% der befragten Sauenhalter gaben an, in den nächsten zehn Jahren in die Ferkelerzeugung investieren zu wollen. Auch hier waren es wieder eher die größeren Betriebe. Geplant sind entweder notwendige, bauliche Anpassungen im Deckzentrum bzw. Abferkelbereich. Oder aber es sind Aufstockungen in der Ferkelaufzucht bzw. in der Mast geplant.


Interessant ist auch, dass nur wenige Betriebsleiter beabsichtigen, in alternative Haltungsverfahren wie Stroh- und Biohaltung oder Außenklimaställe zu investieren.


„K-Fragen“ klären!

Die Umfrage der ISN, an der sich bundesweit 645 Fer-​kelerzeuger mit insgesamt 245000 Sauen (immerhin 13% der Sauen in Deutschland) beteiligten, spiegelt die Perspektivlosigkeit der Sauenhalter gut wider. Der drohende Strukturbruch in der Ferkelerzeugung lässt sich nur bremsen, wenn die Sauenhalter endlich wieder verlässliche Rahmenbedingungen bekommen.


„Insbesondere das BMEL ist jetzt gefragt, in den drängenden „K-Fragen“ (Kastration, Kastenstand, Kupierverzicht, …) Tempo zu machen und für klare Vorgaben zu sorgen“, fordert die ISN. Die Landwirte brauchen dringend Lösungen, die praktikabel sind und mit denen sie im europäischen Wettbewerb erfolgreich bestehen können. Ein für Ende August geplanter Krisengipfel in Berlin kann hierfür allenfalls ein Anfang sein.

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