Gibt es Unterschiede in den biologischen Leistungen und den Futterverlusten, wenn die Schweine am Kurz- bzw. Langtrog gemästet werden? Und hat die Troglänge, und damit das Tier-Fressplatz-Verhältnis (TFV), Einfluss auf die Anzahl der Hautverletzungen? Ein Praxisversuch im baye-rischen Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Schwarzenau sollte diese Frage klären.
Für den Versuch wurden drei Gruppen gebildet:
- 125 cm Kurztrog, TFV 3,2:1 (12 Tiere) bzw. 4:1 (15 Tiere).
- 150 cm Kurztrog, TFV 2,6:1 (12 Tiere) bzw. 3,3:1 (15 Tiere).
- 425 cm Langtrog, TFV 0,9:1 (12 Tiere) bzw. 1,1:1 (15 Tiere).
Ergebnisse: Die Schweine an den beiden Kurztrögen erreichten im Durchschnitt 854 g Tageszunahmen und damit nur unwesentlich höhere Tageszunahmen als die am Langtrog gefütterten Tiere (850 g). Der Futterverbrauch lag bei durchschnittlich 3,2 (Kurztröge) bzw. 2,6 kg (Langtrog) pro Tier und Tag. Dementsprechend hoch war in beiden Gruppen der Futteraufwand pro kg Zuwachs. Er lag zwischen 3 und 4 kg.
Bei den Schlachtleistungen gab es keine nennenswerten Unterschiede.
Die Futterverluste waren am Kurztrog deutlich höher. Eine Ursache könnten die vermehrten Rangkämpfe am Kurztrog gewesen sein. Gerade beim Streit ums Futter während der Fresszeiten vergeuden die Schweine oft zusätzlich Futter. Auch ein technisches Problem konnte nicht ausgeschlossen werden.
Was die Kratz- und Verletzungsspuren betrifft, wurden die am Langtrog gemästeten Schweine etwas besser eingestuft. Diese Tiere wiesen weniger „Kampfspuren“ auf.
Fazit: Bei der Mast am Kurz- oder Langtrog lassen sich identische Tageszunahmen und Schlachtleistungen erreichen. Der geringere Platz am Kurztrog führt aber zu höheren Futterverlusten. Zudem weisen die Tiere etwas mehr „Kampfspuren“ auf.
Kontakt: Dr. Wolfgang Preißinger, LfL Grub, E-Mail: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de