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Insektenprotein: Aminosäuren-Ausgleich notwendig

Lesezeit: 2 Minuten

Frau Dr. Rothstein, Sie haben über Insekten als Proteinlieferant promoviert. Wieso sind Insekten als alternative Proteinlieferanten interessant?


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Rothstein: Die Reproduktionsgeschwindigkeit von Insekten ist sehr hoch und die Substratverwertung liegt bei einem sehr geringen Flächenbedarf auf hohem Niveau.


Welche Nahrungsquellen eignen sich für die Versorgung der Insekten?


Rothstein: Als Nahrungsquelle sind diverse organische Materialien denkbar, wobei natürlich die futtermittelrechtlichen Vorgaben eingehalten werden müssen. Die Futterverwertung der Soldatenfliegenlarven ist hoch. Sie setzen bis zu 50% des Futters in neue Körpermasse um.


Welche ernährungsphysiologischen Eigenschaften bringt das Mehl der Larven der Schwarzen Soldatenfliege mit?


Rothstein: Die Larven weisen einen Rohproteingehalt von ca. 44% in der Trockenmasse auf, wobei dieser je nach Entwicklungsstand, Futtersubstrat und Grad der Entfettung deutlich schwankt.


Der Fettgehalt der Larven variiert je nach Größe und Entwicklungsstadium. Er kann mit fortlaufendem Alter von 13 bis auf 40% ansteigen. Am stärksten repräsentiert sind die gesättigten Fettsäuren. In der Larve weist die Laurinsäure mit ca. 42% der gesamten Fettsäuren einen überproportional hohen Anteil auf. Die Fettsäurezusammensetzung der Larve kann durch das Futtersubstrat beeinflusst werden.


In der Schweinefütterung kommt es besonders auf die Aminosäurengehalte und das Aminosäuremuster an. Ist das Insektenprotein für Schweine geeignet?


Rothstein: Insektenproteine weisen durchaus ähnliche Aminosäuregehalte (AS) auf wie Sojaprotein. Allerdings muss man die schwefelhaltige AS Cystein ausklammern. Auch beim Lysin, Arginin und Leucin sind Defizite im Gehalt im Vergleich zum Sojaschrot zu verzeichnen. Andere AS sind dafür im Insektenmehl mehr enthalten als im Sojaschrot. Ein Einsatz des Insektenmehls kommt also nur bei entsprechendem AS-Ausgleich infrage.


In Versuchen haben wir auch überprüft, inwieweit das Aminosäurenverhältnis zum Bedarf der Ferkel und Mastschweine passt. Dabei ist deutlich geworden, dass das Insektenmehl die Ansprüche der Ferkel und Schweine bereits gut erfüllt. Hauptsächlich muss hier die Limitierung durch die schwefelhaltigen Aminosäuren beachtet werden.


Sind durch den Einsatz von Insektenprotein sinkende Zunahmen zu befürchten?


Rothstein: In den Fütterungsversuchen mit Ferkeln und Mastschweinen, bei denen wir das Sojaschrot – jeweils unterschiedlich gestaffelt – gegen Insektenmehl ausgetauscht haben, kamen wir zu folgendem Ergebnis: Bei Einhaltung optimaler AS-Relationen durch AS-Zulagen in den Mischungen zeigten sich keinerlei Unterschiede im Lebendgewicht und beim Futteraufwand.

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