Viele Erzeugergemeinschaften haben die PCV 2-Impfung aufgrund der guten Erfolge inzwischen für ihre Sauenhalter zur Pflicht gemacht. Nun stellt sich die Frage, wie kontrolliert werden kann, ob die Tiere gegen PCV 2 geimpft wurden oder nicht.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, den Infektionsstatus eines Tieres zu prüfen: Über den direkten Erregernachweis mit Hilfe der quantitativen PCR. Oder indirekt über den Antikörpernachweis. In neueren Untersuchungen wurde nun überprüft, ob sich diese Testsysteme auch zum Impfnachweis eignen.
Zunächst zum direkten Nachweis: Bisherige Untersuchungen zeigen, dass der Beweis einer Impfung per Virusnachweis unsicher ist. Im Schnitt findet man bei geimpften Tieren zwar weniger Viren im Blut. Einzelne Schweine weisen aber auch trotz Impfung eine hohe Viruskonzenration im Blut auf. Deshalb funktioniert dieser Test nicht auf Einzeltierbasis. Wenn, dann könnte man nur für eine ganze Tiergruppe eine Impfaussage treffen. Zum Vergleich bräuchte man dann allerdings auch eine ungeimpfte Kontrollgruppe. Die ist jedoch in den seltensten Fällen vorhanden.
Aber auch über den Antikörpernachweis lässt sich keine sichere Impfaussage treffen. Denn die Immunantwort ist oftmals nicht eindeutig. Werden z. B. die Sauen geimpft, weisen sowohl die Sauen als auch die Ferkel hohe IgG-Antikörpertiter auf, die bei ungeimpften Tieren auf einen bereits länger zurückliegenden Viruskontakt hinweisen.
Ferkel hingegen reagieren auf die PCV 2-Impfung zunächst mit einem Anstieg der IgM-Antikörper, die darauf hindeuten, dass sie kurz zuvor Kontakt mit dem Virus oder Teilen des Virus hatten. Sobald die Impflinge dann auf das Feldvirus treffen, überspringen sie in der Regel jedoch die IgM-Immunantwort und bilden sofort IgG-Antikörper.
Fazit: Mit den derzeit verfügbaren Testsystemen kann am lebenden Schwein weder per Elisa noch mit Hilfe des PCR-Verfahrens sicher nachgewiesen werden, ob das jeweilige Tier gegen PCV 2 geimpft wurde oder nicht. Inzwischen bietet aber einer der großen Impfstoffhersteller in den USA einen Test zum indirekten Nachweis der Impfung als Ja/Nein-Aussage an. Dieser Test wird zurzeit in Deutschland validiert, das heißt er wird auf seine Praxistauglichkeit getestet.
Liegt der Verdacht vor, dass Tiere trotz Circoimpfung erkrankt sind, muss dieser Verdacht deshalb bis auf weiteres noch wie bei anderen Erkrankungen auch über eine Kombination aus pathologischer Untersuchung, direktem Erregernachweis und klinischem Erscheinungsbild abgeklärt werden.