Die Initiative Tierwohl (ITW) hat Mitte Januar die Eckdaten für die dritte Programmphase bekannt gegeben, die 2021 startet. Um die geplante Höhe der Boni gibt es seitdem Diskussionen. Die Landwirtschaftskammer NRW hat jetzt noch einmal kritisch nachgerechnet, ob die Boni zum Ausgleich der Mehrkosten ausreichen.
Ergebnis: Die derzeit von der ITW geplanten Boni von 5,28€ pro Mastschwein und 3,07€ je Ferkel sind unter Berücksichtigung langfristiger Direktkostenfreier Leistungen (DkfL) in der Ferkelerzeugung inkl. Aufzucht und Mast nur knapp kostendeckend.
Laut Stefan Leuer von der Kammer NRW verursachen 10% mehr Platz und der Einsatz von Raufutter in der Mast aufgrund des entgangenen Deckungsbeitrags ca. 5,21 € höhere Kosten pro Tier. Unterstellt ist eine DkfL von 26€ je Schwein sowie ein um 13% höherer Arbeitsaufwand durch den Einsatz von Raufutter. Steigt der entgangene Deckungsbeitrag aufgrund hoher Schweinepreise an, erhöhen sich die Kosten auf etwa 5,56€ pro Tier.
In der Sauenhaltung inklusive Aufzucht betragen die Kosten je erzeugtem Ferkel ca. 3,10 € (DkfL 577 € je Sau; 4% mehr Arbeit durch Raufutter im Wartestall). Bei den derzeit hohen Ferkelpreisen steigen die Kosten auf etwa 4,10 € pro Tier an.
Marktexperten rechnen auch in den kommenden Monaten mit hohen Ferkel- und Schweinepreisen. Das sollte ITW berücksichtigen und die Boni entsprechend anpassen. Nur dann wird es gelingen, ausreichend Schweinehalter für das Programm zu gewinnen.
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Die Initiative Tierwohl (ITW) hat Mitte Januar die Eckdaten für die dritte Programmphase bekannt gegeben, die 2021 startet. Um die geplante Höhe der Boni gibt es seitdem Diskussionen. Die Landwirtschaftskammer NRW hat jetzt noch einmal kritisch nachgerechnet, ob die Boni zum Ausgleich der Mehrkosten ausreichen.
Ergebnis: Die derzeit von der ITW geplanten Boni von 5,28€ pro Mastschwein und 3,07€ je Ferkel sind unter Berücksichtigung langfristiger Direktkostenfreier Leistungen (DkfL) in der Ferkelerzeugung inkl. Aufzucht und Mast nur knapp kostendeckend.
Laut Stefan Leuer von der Kammer NRW verursachen 10% mehr Platz und der Einsatz von Raufutter in der Mast aufgrund des entgangenen Deckungsbeitrags ca. 5,21 € höhere Kosten pro Tier. Unterstellt ist eine DkfL von 26€ je Schwein sowie ein um 13% höherer Arbeitsaufwand durch den Einsatz von Raufutter. Steigt der entgangene Deckungsbeitrag aufgrund hoher Schweinepreise an, erhöhen sich die Kosten auf etwa 5,56€ pro Tier.
In der Sauenhaltung inklusive Aufzucht betragen die Kosten je erzeugtem Ferkel ca. 3,10 € (DkfL 577 € je Sau; 4% mehr Arbeit durch Raufutter im Wartestall). Bei den derzeit hohen Ferkelpreisen steigen die Kosten auf etwa 4,10 € pro Tier an.
Marktexperten rechnen auch in den kommenden Monaten mit hohen Ferkel- und Schweinepreisen. Das sollte ITW berücksichtigen und die Boni entsprechend anpassen. Nur dann wird es gelingen, ausreichend Schweinehalter für das Programm zu gewinnen.