Das Interesse der Schweinehalter an der Initiative Tierwohl (ITW) ist groß. Für die dritte Programmphase 2021 bis 2023 haben sich unter anderem 1027 Sauenhalter und 1240 Ferkelaufzüchter mit rund 14 Mio. Ferkeln angemeldet.
Das sind mehr als doppelt so viele Ferkel wie in der vergangenen Periode. Damit alle Sauenhalter und Ferkelaufzüchter teilnehmen können, haben die an der ITW teilnehmenden Handelsunternehmen den Fonds von 75 Mio. € auf rund 135 Mio. € aufgestockt.
Die Schwarz-Gruppe (u.a. Lidl und Kaufland) hatte im Dezember 2020 auf freiwilliger Basis weitere 50 Mio. € zur Verfügung gestellt. Dieses Geld sollte auf alle Schweinehalter verteilt werden. Rein rechnerisch ist man bei der ITW von einem Zusatzbonus über die gesamte Programmphase von 1 € pro aufgezogenem Ferkel ausgegangen.
Die hohen Teilnehmerzahlen haben den Initiatoren jetzt jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. In einem Schreiben der ITW an die Bündler teilte die Organisation nun mit, dass der Bonus auf 50 Cent pro aufgezogenem Ferkel gekürzt werden muss. Statt der ursprünglich kommunizierten 4,07 € zahlt die ITW nur noch 3,57 € pro aufgezogenem Ferkel.
Für Ärger unter den Schweinehaltern sorgt insbesondere die Tatsache, dass die ITW die Bonuskürzung nicht öffentlich kommuniziert hat, sondern nur gegenüber den Bündlern.
Die hohen ITW-Teilnehmerzahlen beweisen, dass die Schweinehalter mehr Tierwohl umsetzen wollen. Dazu benötigen sie finanziellen Rückhalt und Planungssicherheit. Durch die von der ITW halbherzig kommunizierte Bonuskürzung fehlt Sauenhaltern und Ferkelaufzüchtern nun beides. Allen Beteiligten muss klar sein: Mehr Tierwohl in deutschen Ställen funktioniert nur, wenn dafür entsprechende finanzielle Mittel bereit stehen. Richtig wäre es gewesen, wenn der Handel trotz seines bislang geleisteten Engagements weitere Millionen in den Fördertopf gepumpt hätte.
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Das Interesse der Schweinehalter an der Initiative Tierwohl (ITW) ist groß. Für die dritte Programmphase 2021 bis 2023 haben sich unter anderem 1027 Sauenhalter und 1240 Ferkelaufzüchter mit rund 14 Mio. Ferkeln angemeldet.
Das sind mehr als doppelt so viele Ferkel wie in der vergangenen Periode. Damit alle Sauenhalter und Ferkelaufzüchter teilnehmen können, haben die an der ITW teilnehmenden Handelsunternehmen den Fonds von 75 Mio. € auf rund 135 Mio. € aufgestockt.
Die Schwarz-Gruppe (u.a. Lidl und Kaufland) hatte im Dezember 2020 auf freiwilliger Basis weitere 50 Mio. € zur Verfügung gestellt. Dieses Geld sollte auf alle Schweinehalter verteilt werden. Rein rechnerisch ist man bei der ITW von einem Zusatzbonus über die gesamte Programmphase von 1 € pro aufgezogenem Ferkel ausgegangen.
Die hohen Teilnehmerzahlen haben den Initiatoren jetzt jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. In einem Schreiben der ITW an die Bündler teilte die Organisation nun mit, dass der Bonus auf 50 Cent pro aufgezogenem Ferkel gekürzt werden muss. Statt der ursprünglich kommunizierten 4,07 € zahlt die ITW nur noch 3,57 € pro aufgezogenem Ferkel.
Für Ärger unter den Schweinehaltern sorgt insbesondere die Tatsache, dass die ITW die Bonuskürzung nicht öffentlich kommuniziert hat, sondern nur gegenüber den Bündlern.
Die hohen ITW-Teilnehmerzahlen beweisen, dass die Schweinehalter mehr Tierwohl umsetzen wollen. Dazu benötigen sie finanziellen Rückhalt und Planungssicherheit. Durch die von der ITW halbherzig kommunizierte Bonuskürzung fehlt Sauenhaltern und Ferkelaufzüchtern nun beides. Allen Beteiligten muss klar sein: Mehr Tierwohl in deutschen Ställen funktioniert nur, wenn dafür entsprechende finanzielle Mittel bereit stehen. Richtig wäre es gewesen, wenn der Handel trotz seines bislang geleisteten Engagements weitere Millionen in den Fördertopf gepumpt hätte.