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Kastration: Neue Mittel zur lokalen Betäubung?

Lesezeit: 2 Minuten

Ab 2019 ist die betäubungslose Kastration bei uns verboten. Ist das äußerlich anzuwendende Betäubungsgel „Tri-Solfen“ eine Alternative?


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Harlizius: Tri-Solfen wird in Australien und Neuseeland bei Schafen eingesetzt. Es besteht aus den beiden lokal wirkenden Betäubungsmitteln Lidocain (schnell wirkend) und Bupivacain (länger anhaltend), einem Mittel zum Desinfizieren, und es enthält Adre-nalin, das den Blutfluss mindert. Tri-Solfen wirkt nur lokal. Es bewirkt keine Vollnarkose und könnte daher auch vom Landwirt angewendet werden.


Ist das Mittel in Deutschland überhaupt zugelassen?


Harlizius: Zurzeit sind für Tri-Solfen bei uns keine Wartezeiten definiert. Daher ist das Mittel hier auch nicht zugelassen. Da so ein Zulassungsverfahren langwierig ist, dürfte 2019 also kaum zu schaffen sein. Denkbar wären allenfalls regional gültige Übergangslösungen bzw. Ausnahme-genehmigungen.


Ist das in Kanada eingesetzte Schmerzgel „Lidocam“ mit „Tri-Solfen“ vergleichbar?


Harlizius: Lidocam enthält neben dem schnell wirksamen Lidocain zusätzlich den Entzündungshemmer Meloxicam, der ebenfalls den Schmerz reduziert und länger wirkt. Das blaue Gel wird 30 Minuten vor der Behandlung auf die Hoden bzw. beim Kupieren auf den Schwanz aufgetragen. Die Ergebnisse einer ersten Feldstudie sind vielversprechend. Aber auch für Lidocam gilt: Es sind keine Wartezeiten definiert, daher ist das Präparat derzeit in Deutschland auch nicht zugelassen.


Früher wurde bei Bruchferkeln sehr erfolgreich die Kombination aus Hypnodil und Stresnil eingesetzt. Wäre das eine Alternative?


Harlizius: Leider nein. Stresnil ist zwar verfügbar, Hypnodil hat aber in Deutschland keine Zulassung mehr und wird hier auch nicht mehr vertrieben. Zudem bewirkt Hypnodil eine Vollnarkose und verursacht – ebenso wie Ketamin – einen langen Nachschlaf. Die Ferkel würden lange Zeit keine Milch aufnehmen und auskühlen. Außerdem gilt für Hypnodil der Tierärzte-Vorbehalt. Die Injektion dürfte also nur ein Tierarzt durchführen.


Es gibt also Alternativen, bei denen aber noch erheblicher Forschungsbedarf besteht?


Harlizius: Korrekt. Tri-Solfen und Lidocam eignen sich möglicherweise für die Ferkelkastration, da sie nur lokal betäuben und vom Landwirt angewendet werden dürften. Es muss aber noch untersucht werden, ob die Mittel beim Ferkel überhaupt wirken, denn Schwei-ne haben eine dicke Haut. Zudem ist noch unklar, ob die Betäubung auch bis in die Tiefe auf den Samen-strang wirkt. -lh-

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