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Kaum „Stinker“ in der Bio-Ebermast

Lesezeit: 2 Minuten

Nur 1,4% geruchsauffällige Jungeber in der Bio-Ebermast lassen aufhorchen. Liegt es an den großzügigeren Haltungsbedingungen?


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Auch in der Bioschweinehaltung wird über die Ebermast als mögliche Alternative zur chirurgischen Kastration diskutiert. In einem dreijährigen Verbundprojekt der Kammer NRW, der Uni Kassel und der Hochschule Ostwestfalen Lippe wurden die Chancen und Risiken der ökologischen Ebermast untersucht.


Der Versuch mit 417 Börgen (Kon-trolle) und 625 Ebern (Versuch) fand auf fünf Biobetrieben statt. Drei Betriebe fütterten die Eber mit betriebsüblichen Futterrationen. Zwei Betriebe setzten ein spezielles Biofutter ein, das im Rahmen der Studie entwickelt wurde und auf den höheren Eiweiß-bedarf der Eber zugeschnitten war. Die Ermittlung geruchsauffälliger Tiere erfolgte am Schlachthof.


Ergebnisse:


  • Eine bedarfsgerechte Versorgung der Eber mit Biofutter war möglich, die Leistungen variierten z.T. aber stark.
  • Auf nahezu allen Betrieben erreichten die Versuchstiere geringere Zunahmen als die Börge (Kontrolltiere), ihr Muskelfleischanteil war aber höher.
  • Bei den Ebern gab es signifikant häufiger Auseinandersetzungen und Bespringen, was jedoch nicht zu mehr Verletzungen oder Abgängen führte.
  • Penisverletzungen traten im Durchschnitt in mäßigem, bei großzügiger Einstreu in sehr geringem Umfang auf.
  • Signifikante Effekte der unterschied-lichen betrieblichen Haltungs- und Managementbedingungen auf Tierverhalten und Verletzungen ließen sich nicht feststellen.
  • Während des Projektes wurden nur 1,4% der Eber als geruchsauffällig aussortiert. Ein Zusammenhang mit der Fütterung oder den Haltungsfaktoren wurde nicht gefunden. Auch Parameter wie Schlachtgewicht, Muskelfleisch-anteil, Rückenspeckdicke und Hodengewicht hatten keinen Einfluss auf die Zahl der „Stinker“.
  • In der Verarbeitung erwies sich der geringe Fettanteil der Eberschlachtkörper als problematisch für die Produktion bestimmter Fleischerzeugnisse.


Fazit: Die Ebermast kann auch im ökologischen Landbau funktionieren. Die großzügigeren Haltungsvorgaben scheinen von Vorteil zu sein, denn unerwünschtes Verhalten tritt seltener auf. Der Anteil geruchsauffälliger Tiere lag in dieser Studie auf einem sehr niedrigen Niveau. Auf der anderen Seite müssen Fütterung und Management weiter optimiert werden, um das Leistungspotenzial der Tiere abrufen und damit wirtschaftlich produzieren zu können.


Kontakt: Dr. Karl Kempkens, Landwirtschaftskammer NRW, E-Mail: karl.kempkens@lwk.nrw.de

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