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Keine akuten Durchfälle mehr

Lesezeit: 3 Minuten

F ür eine abschließende Bewertung ist es zwar noch zu früh. Fest steht jedoch, dass keine akuten Durchfälle mehr auftreten, seitdem wir gegen PIA impfen und die Mastgruppen nicht mehr so stark auseinanderwachsen, fasst Klaus Müller von der Agrargenossenschaft Ilmtal seine bisherigen Erfahrungen mit der Ileitis-Impfung zusammen. Müller ist gleichzeitig Geschäftsführer einer 1 550er Sauenanlage in Niedertrebra und einer 10 000er Mastanlage in Hermstedt, wo alle Ferkel der Sauenanlage ausgemästet werden. Die Probleme begannen im Winter 2003/04, erinnert sich Müller noch gut. Im Gewichtsbereich von 70 bis 90 kg bekamen die Mastschweine plötzlich massive Durchfälle. Einige Durchgänge waren stärker betroffen, andere weniger. Im Extremfall erwischte es bis zu 80 % der Schweine. Die Tageszunahmen verminderten sich im Schnitt um 30 g, die Magerfleischprozente sackten um einen halben Prozentpunkt ab, und die Partien wuchsen extrem auseinander. Da wir die Ställe konsequent im Rein-Raus fahren und die Abteile spätestens nach 134 Tagen geräumt sein müssen, erreichte im Extremfall die Hälfte der Schweine eines Stalles nur ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 85 kg! Jedes sechste Tier fiel aufgrund des geringen Gewichts aus der AutoFOM-Maske. Das hat richtig Geld gekostet, ist sich Müller bewusst. Nachdem Kot- und Blutproben den Lawsonien-Verdacht bestätigten, behandelte Tierarzt Dr. Frank Gottschalk die Schweine zunächst mit Tylosin und Lincospectin. Die akuten Durchfälle besserten sich zwar, das Auseinanderwachsen blieb jedoch, erinnert sich der Bestandstierarzt. Bei der Suche nach Alternativen hatten Gottschalk und Müller im Internet schon früh von den PIA-Impferfahrungen aus den USA erfahren und mit Impfstoffhersteller Boehringer Kontakt aufgenommen. Bereits zwei Tage nach der Zulassung der Vakzine konnte deshalb im Dezember in Niedertrebra mit der Impfung begonnen werden. Wir setzen die Ferkel im Schnitt nach 22 Tagen ab. Bereits 24 Stunden später erfolgt die Schluckimpfung mit Hilfe von Kunststoff-Rundtrögen, die wir zusätzlich in die Bucht stellen. Die Einstallprophylaxe führen wir erst nach der Impfung und einer dreitägigen Wartezeit durch. Inklusive Ein- und Ausbau sowie Reinigung der Tröge dauert das Impfen von 450 Ferkeln nicht länger als eine Stunde, so Klaus Müllers Erfahrung. Bereits 18 000 Ferkel geimpft Inzwischen wurden in der thüringischen Agrargenossenschaft 18 000 Ferkel geimpft und etwa 1 800 geimpfte Mastschweine geschlachtet. Rund 6 000 geimpfte Ferkel haben mittlerweile die kritische Gewichtsphase von 70 bis 90 kg ohne akute Durchfälle überstanden. Die Zunahmen haben sich in den beiden aus- gewerteten Durchgängen wieder auf dem alten Niveau von 750 g pro Tag (ab 25 kg) stabilisiert, und in der Mast wachsen die Tiere nicht mehr so stark auseinander, zieht Anlagenleiter Müller Bilanz. Wir werden die Impfung auf jeden Fall fortführen. Bei 1,30 E Impfstoffkosten (ohne MwSt.) und einem Schaden von 10 bis 15 E pro Schwein aufgrund von Minderzunahmen, geringeren Magerfleisch- anteilen und zu leichten Tieren, die aus der Maske fallen, muss man nicht lange überlegen, steht für Müller fest. -lh-

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