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topplus Aus dem Heft

Mit Konzept gegen Keime

Lesezeit: 3 Minuten

Mithilfe des HyCare-Konzepts soll man den Keimdruck im Stall deutlich reduzieren können. Klappt das? top agrar hat zwei Mäster zu ihren Erfahrungen befragt.


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Eine gute Hygiene im Betrieb ist viel wert. Sie fördert die Tiergesundheit und hilft dabei, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. Viele Schweinehalter haben die Hygiene in ihren Betrieben in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, einigen fehlt aber die nötige Konsequenz bei der Umsetzung der Maßnahmen. Früher oder später setzt der Schlendrian ein und einzelne Maßnahmen werden weggelassen. Denn man sieht ja nicht sofort, welchen Erfolg die Hygienemaßnahmen bringen. Ein weiteres Problem ist, dass viele Betriebsleiter kein wirkliches Hygienekonzept haben und dadurch schnell den Überblick verlieren.


Die niederländische Firma Schippers macht diese Erfahrung auch immer wieder. Das Unternehmen hat deshalb das „HyCare“-Konzept entwickelt. Ziel des Konzeptes ist es, dass der Landwirt Hygienemaßnahmen nach einem zuvor festgelegten Plan dauerhaft und konsequent durchführt. Das Konzept besteht aus vier Bausteinen.


1. Reinigung und Desinfektion


Im ersten Schritt wird der leere Stall gereinigt, und zwar porentief rein. Danach wird ein alkalisches Reinigungsmittel aufgetragen. Hierdurch werden die Oberflächen entfettet. Keime, die unter einer Schicht aus Schmutz und Fett sitzen, werden so abgetötet. Anschließend erfolgt die Desinfektion des Abteils bzw. des ganzen Stalles.


2. Beschichtung der Böden und Wände


Kleinere Hohlräume in den Wänden und Böden bieten einen idealen Rückzugsort für Keime. Mit Hilfe einer speziellen Epoxidharz-Beschichtung werden feuchtigkeitsaufnehmende Teile der Stalleinrichtung wie Buchtenwände, Spaltenböden und Treibgänge deshalb porenfrei versiegelt. So können sich Mikroorganismen nicht mehr in Poren und Ritzen niederlassen. Die Arbeiten erledigt eine Fachfirma. Sie schleift zuerst Böden und Wände ab und trägt dann eine Grundierung auf. Die Wände und Treibgänge werden bis zu einer Höhe von 1,1 m gestrichen. Anschließend wird eine Anti-Rutsch-Beschichtung auf den Boden aufgetragen.


3. Ungezieferbekämpfung


Fliegen, Ratten und Mäuse sind potenzielle Krankheitsüberträger und müssen konsequent bekämpft werden. Im und am Stall werden deshalb Köderboxen aufgestellt. Köderboxen, die unter der Stalldecke hängen und für die Nager gedacht sind, die auf der Isolierung laufen, sind durchsichtig. So sieht man auf einen Blick, wann Ködermittel nachgefüllt werden müssen. Fliegen und Fliegenlarven werden ebenfalls bekämpft.


4. Sauberes Trinkwasser


Schlechte Wasserqualität wirkt sich negativ auf die Tiergesundheit aus. Damit die Schweine jederzeit unbedenkliches und schmackhaftes Tränkewasser am Nippel vorfinden, wird das Wasser beim HyCare-Konzept desinfiziert und angesäuert.


Zuerst werden die Wasserleitungen gründlich gereinigt. Dann wird ein automatisches Dosiersystem mit zwei Pumpen angeschlossen. Die Dosierstation pumpt kontinuierlich Chlordioxid zur Wasserdesinfektion und organische Säuren zur Ansäuerung des Tränkewassers ins System.


Dran bleiben!


Neben den vier Hygienebausteinen spielt beim HyCare-Konzept auch die Arbeitsweise des Landwirts eine große Rolle. Nur wenn die Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, lässt sich verhindern, dass sich Krankheitserreger im gesamten Betrieb ausbreiten und Tiere in anderen Buchten oder Abteilen infizieren.


Ganz entscheidend ist, dass zuvor festgelegte Laufwege dauerhaft eingehalten werden. Der Betreuer sollte z.B. immer zuerst die jungen Schweine kontrollieren und erst dann zu den alten Tieren gehen. Ähnliches gilt bei gesunden bzw. kranken Schweinen. Kran-ke Tiere sollten erst nach den gesunden Schweinen aufgesucht werden.


Wie gut funktioniert das Konzept in der Praxis? top agrar hat einen holländischen und einen deutschen Schweinemäster besucht, die das Konzept in ihren Betrieben umsetzen.


caroline.juecker@topagrar.com

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