Zum Thema: „4 € Preisaufschlag für kastrierte Ferkel“, top agrar 6/2020, Seite S12 ff.
Möglichst viele Kastrationsalternativen offen halten
Lesezeit: 1 Minuten
In meinen Augen ist es richtig, künftig einen Zuschlag für kastrierte Tiere auszuweisen. Denn für die Ferkelerzeuger bedeuten die Narkoseverfahren mehr Aufwand, der bezahlt werden muss. Zumal viele Ferkelerzeuger lieber heute als morgen ganz auf die Kastration verzichten würden.
Umso ärgerlicher ist es, dass jetzt erste Schlachtunternehmen ankündigen, ab Anfang nächsten Jahres intakte Jungeber und geimpfte Eber in der Preismaske deutlich abzustrafen. Das geimpfte Tiere wie Eber abgerechnet werden sollen, ist auch nicht nachvollziehbar, denn in puncto Fleischqualität ähneln sie eher Kastraten als Ebern.
Durch diese Vorgehensweise werden auch lange bestehende und gut etablierte Vermarktungsmöglichkeiten für Eber völlig unattraktiv. Jetzt fangen sogar einige Betriebe wieder an zu kastrieren, die seit Jahren erfolgreich Eber produziert haben. Das kann nicht Sinn der Sache sein!
Im Gegenteil: Wir sollten uns bemühen, möglichst viele Kastrationsalternativen offen zu halten, damit jeder Ferkelerzeuger die Chance hat, sich für das am besten zu seinem Betrieb passende Verfahren zu entscheiden. Auf lange Sicht sollten Methoden, die völlig ohne chirurgischen Eingriff auskommen, viel mehr gefördert werden.
PD Dr. Andreas Palzer
Fachtierarzt für Schweine
88175 Scheidegg, Allgäu
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In meinen Augen ist es richtig, künftig einen Zuschlag für kastrierte Tiere auszuweisen. Denn für die Ferkelerzeuger bedeuten die Narkoseverfahren mehr Aufwand, der bezahlt werden muss. Zumal viele Ferkelerzeuger lieber heute als morgen ganz auf die Kastration verzichten würden.
Umso ärgerlicher ist es, dass jetzt erste Schlachtunternehmen ankündigen, ab Anfang nächsten Jahres intakte Jungeber und geimpfte Eber in der Preismaske deutlich abzustrafen. Das geimpfte Tiere wie Eber abgerechnet werden sollen, ist auch nicht nachvollziehbar, denn in puncto Fleischqualität ähneln sie eher Kastraten als Ebern.
Durch diese Vorgehensweise werden auch lange bestehende und gut etablierte Vermarktungsmöglichkeiten für Eber völlig unattraktiv. Jetzt fangen sogar einige Betriebe wieder an zu kastrieren, die seit Jahren erfolgreich Eber produziert haben. Das kann nicht Sinn der Sache sein!
Im Gegenteil: Wir sollten uns bemühen, möglichst viele Kastrationsalternativen offen zu halten, damit jeder Ferkelerzeuger die Chance hat, sich für das am besten zu seinem Betrieb passende Verfahren zu entscheiden. Auf lange Sicht sollten Methoden, die völlig ohne chirurgischen Eingriff auskommen, viel mehr gefördert werden.