Statt vier Wochen sollen Sauen im Deckzentrum künftig maximal zehn Tage fixiert werden dürfen. Wie gut klappt die frühe Eingliederung in die Gruppe? top agrar hat zwei Praktiker befragt.
Kastenstandhaltung ade: Ende März haben sich die Agrarminister von Bund und Ländern während der Agrarministerkonferenz für den bundesweiten Ausstieg aus der Haltung von Sauen im Kastenstand ausgesprochen. Das gilt insbesondere für das Deckzentrum, wo die Sauen bisher zumeist für 28 Tage nach dem Belegen im Kastenstand blieben. Dadurch hatten die befruchteten Eizellen genug Zeit, sich in der Gebärmutter einzunisten.
In Zukunft sollen die Sauen dagegen nur noch kurz im Kastenstand fixiert werden dürfen. Im Gespräch sind derzeit drei Haltungsvarianten:
- Gruppenhaltung mit Fress-Liege-Buchten: Die Buchten sind für die Sauen frei zugänglich. Während der Rausche kann der Landwirt sie jedoch für maximal zehn Tage verschließen.
- Gruppenhaltung in Fressständen, die als Besamungsstände dienen. An zwei bis drei Tagen darf der Korb zum Besamen zweimal pro Tag für max. 30 bis 60 Minuten heruntergeklappt werden.
- Gruppenhaltung in einem Abteil ohne Besamungs- oder Kastenstände.
Mehr Umrauscher?
Bei allen drei Verfahren müssen die Landwirte die Sauen entweder direkt nach dem Absetzen oder nach dem Belegen in die Gruppenhaltung eingliedern. Viele Ferkelerzeuger sehen diesen neuen Vorgaben jedoch mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie fürchten, dass das frühe Umstallen in die Gruppe zu erhöhten Umrausch- und Abortraten führt.Doch ist das wirklich so? Birgt das frühe eingliedern in die Gruppe wirklich so große Gefahren? Fakt ist, dass einige Sauenhalter die frühe Gruppenbildung nach dem Besamen bereits seit Jahren erfolgreich praktizieren. Was ist ihr Erfolgsrezept? Worauf muss man achten? top agrar hat zwei Ferkelerzeuger zu ihren Erfahrungen befragt.
