NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel vermisst eine Ge-samtstrategie für die Weiterentwicklung der Tierhaltung. Bisher sei man an den Brennpunkten Nährstoffüberschüsse, Antibiotikaeinsatz und Emissionsminderung nur als „Feuerwehr“ tätig gewesen. Der Minister hat deshalb jetzt das Arbeitspapier „Nachhaltige Nutztierhaltung NRW“ vorgestellt. In fünf Schwerpunkten listet sein Ministerium auf, was sich ändern soll.
- Remmel strebt Änderungen bei Haltungssystemen an – z. B. mehr Platz für Schweine. Gemeinsam mit den Verbänden soll erreicht werden, dass 2016 auf das routinemäßige Kürzen der Ringelschwänze verzichtet werden kann. Solange ruht die NRW-Bundesratsinitiative zur Verschärfung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.
- In der Zucht sollen die Aspekte Langlebigkeit und Gesundheit verstärkt in den Mittelpunkt rücken.
- Der Verbrauch von Antibiotika und Hormonen soll sinken.
- Abluftfilter sollen Stand der Technik werden. Folge: Filter könnten künftig leichter vorgeschrieben werden. Die Düngeverordnung soll verschärft, und der Brandschutz in Schweineställen soll erhöht werden.
- Fleisch soll gekennzeichnet werden. Verbraucher sollen erkennen können, wie die Tiere gehalten wurden. Regionale Absatzstrategien sollen entwickelt werden.
Nun sind die Verbände am Zug, bis Anfang September können sie Stellungnahmen abgeben.