Durch die Fermentation können die Nährstoffverdaulichkeit und die Verwertung der Energiefraktion verbessert werden, jedoch bestehen Unterschiede zwischen den Rohstoffen. Das berichtete Dr. Arnd Heinze von der TLL Thüringen in seinem Vortrag:
- In Verdauungsversuchen stieg die Rohproteinverdaulichkeit um 5% an. Das liegt vor allem daran, dass der im Magen gebildete unlösliche Protein-Phytat-Komplex „aufgebrochen“ wird.
- Bei der Fermentation wird pflanzen-eigene Phytase aktiviert, das verbessert die Phosphorverdaulichkeit. Im Versuch ohne Phytasezulage erhöhte sich die P-Verdaulichkeit im Vergleich zu Flüssigfutter um 10%. Noch besser sah das Ergebnis beim Vergleich mit Trockenfutter und beiderseitiger Phytasezulage aus. Hier wurden im Kot signifikant geringere P-Gehalte gemessen. Der Grund war der starke Phytat-P-Abbau bereits während der Fermentation. Insbesondere im zweiten Mastabschnitt kann der Einsatz von mineralischem Phosphor dadurch reduziert werden.
- Die Dünndarmverdaulichkeit der Stärke und einzelner löslicher Fasern steigt – bei Gerste deutlicher als bei Weizen. Dadurch wird die energetische Verwertung der Komponenten optimiert, was sich in der Praxis oft in einem sinkenden Futteraufwand widerspiegelt.
- Zu beachten ist, dass bei nicht optimaler Fermentation das Risiko für Aminosäurenverluste über die Decarboxylierung durch E. coli besteht und sich schädliche biogene Amine bilden können. Deshalb sollten nur geeignete homofermentative Milchsäurebakte-rienstämme in den Starterkulturen eingesetzt werden.