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Im Internet kann man alles kaufen und sich frei Haus liefern lassen – auch Steaks, Koteletts und Co. Wie funktioniert das? Wir haben beim Start-up „KaufeinSchwein“ nachgefragt.


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Iss weniger Fleisch – aber dafür nur Gutes und Zurückverfolgbares. Richtig gutes Schweinefleisch direkt vom Bauern gekühlt zu Dir nach Hause.“ Mit diesem Slogan wirbt die Onlineplattform www.kaufeinschwein.de um Abnehmer.


Der Ursprung der Plattform geht auf das holländische Start-up-Unternehmen Crowdbutching.com zurück. Nach ersten Erfolgen in den Niederlanden mit dem „KaufneKuh-Konzept“ versucht das Unternehmen aus dem Nachbarland auch in Deutschland Fuß zu fassen. Seit dem Jahr 2016 ist man im deutschen Markt unterwegs.


Käufer teilen sich ein Schwein:

Was hinter dem Begriff Crowdbutching und den beiden Onlineplattformen steckt, ist eigentlich ganz simpel: Das gemeinsame Kaufen eines Tieres, sodass dieses erst nach dem 100%igen Verkauf und der Schlachtung anteilig unter den Käufern aufgeteilt werden kann. Der Name setzt sich aus den beiden Wörtern „Crowd“ für Gruppe und „Butch(er)ing“ für Schlachten zusammen.


Doch wie funktioniert das Ganze in der Praxis? Auf der Homepage können potenzielle Schweinefleisch-Käufer ihren Teil vom Schwein in Form eines Fleischpaketes – zum Beispiel Nackensteaks, Gulasch, Würstchen – per Mausklick kaufen. Ist das Schwein zu 100% vermarktet, wird ein Tier geschlachtet.


Die Herkunft der Schweine ist bekannt, alle Tiere stammen aus einem der bisher acht teilnehmenden Erzeugerbetriebe in Süddeutschland. Informationen zu den Landwirten und ihren Betrieben findet man auf der Homepage. Außerdem wird die Ohrmarkennummer des Schweins von der Bestellung bis zum Etikett auf den einzelnen Vakuumpäckchen ausgewiesen.


Die Schlachtung erfolgt in Überlingen am Bodensee oder im bayerischen Aub. Kurze Transportwege sind also garantiert. „Wir lassen unsere Tiere bewusst in kleinen Schlachthöfen verarbeiten und legen Wert darauf, dass die Tiere maximal 1,5 Stunden Anfahrt haben“, erklärt Dorit Sonnert von der Crowdbutching.com GmbH. Wöchentlich werden ca. zehn Tiere geschlachtet.


Steakversand per Express:

Nach der Zerlegung, Verarbeitung und Vakuumverpackung in portionsgerechte Einheiten geht das Fleisch per Expressversand auf die Reise und ist spätestens am Mittag des Folgetags beim Käufer. Zwei bis maximal vier Wochen dauert es von der Bestellung bis zur Lieferung, verspricht das Start-up-Unternehmen.


Wer bei der Firma Pakete bestellt, hat die Wahl zwischen Fleisch vom „Stroh-schwein“ und „Bioschwein“ sowie verschiedenen besonderen Rassen, die als Specials angeboten werden. Das Fleisch der Produktlinie „Sattelschwein Special“ zum Beispiel stammt von Tieren der Rasse Deutsches Sattelschwein und ist immer nur limitiert und für kurze Zeit verfügbar.


Der Käufer kann außerdem zwischen einem Mini- und einem Maxi-Fleischpaket auswählen. Das kleine Paket vom Strohschwein kostet 54,95 €, das große 94,95 €. Hinzu kommen knapp 6 € Versand. In den Paketen sind unter anderem Würste, Medaillons, Gulasch und Schnitzel enthalten. Laut den Angaben auf der Internetseite kann man aus dem Mini-Paket 15 Gerichte für zwei Personen zubereiten. Das große Paket enthält die doppelte Menge an Fleisch, unter anderem auch einen Rollbraten.


Die Pakete vom Bioschwein sind deutlich teurer. Die kleine Box kostet 69,94 €, die große 114,95 €. Ähnliche Preise gelten für die „Schweine Specials“.


Außenbereich und Stroh:

Die Anforderungen an die Haltung der Tiere sind vonseiten des Unternehmens klar definiert. „Die Schweine müssen einen Außenbereich haben und in Gruppen auf Stroh gehalten werden“, erklärt Dorit Sonnert. „Sie behalten ihre Ringelschwänze und die Kastration muss unter Narkose stattfinden.“ Vorgeschrieben sind auch gentechnikfreies, ausschließlich einheimisches Futter. Zudem dürfen keine Antibiotika präventiv eingesetzt werden und jedem Schwein muss mindestens doppelt so viel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben zur Verfügung stehen.


Betriebe gesucht:

Da die Plattform derzeit noch im Aufbau ist, vermarkten bisher nur acht Erzeugerbetriebe über diese Vermarktungsschiene. Warum es nicht mehr sind, erklärt Dorit Sonnert wie folgt: „Das begrenzte Einzugsgebiet ist der limitierende Faktor. Wir sind aber immer auf der Suche nach Landwirten, die gut zu unserem Konzept passen und mit uns zusammenarbeiten wollen.“


Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum es beim Aufbau der Plattform langsamer voran geht als im Rinderbereich. „Die Bereitschaft der Verbraucher, mehr Geld für Schweinefleisch auszugeben, ist begrenzt. Anders als bei Rindfleisch wird Schweinefleisch in den Köpfen vieler Leute als weniger hochpreisig und edel wahrgenommen“, erklärt Dorit Sonnert. Doch sie und ihre Mitstreiter sind fest entschlossen, das in Zukunft zu ändern.


Kontakt:


anja.rose@topagrar.com

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