Bei der PRRS-Bekämpfung spielen neben der Biosicherheit auch Impfungen eine wichtige Rolle. Dabei kommen vor allem modifizierte Lebendimpfstoffe (MLV) zum Einsatz, denn sie vermitteln in der Regel einen besseren Impfschutz. Das gilt auch für hoch virulente Stämme.
Der Einsatz der Lebendimpfstoffe birgt allerdings auch Risiken. Denn es können rekombinante Viren entstehen, die sich aus Teilen von Feld- und lebenden Impfviren zusammensetzen. In einer chinesischen Studie, die kürzlich auf dem IPVS-Kongress in Chonquing vorgestellt wurde, konnten nach einer Genomsequenzierung 14% aller isolierten PRRS-Stämme als solche rekombinanten Varianten identifiziert werden.
Das Problem: Diese Erreger besitzen Genomanteile sowohl von Feld- als auch von Impfviren. Deshalb kann es Probleme beim Labornachweis und bei der Bekämpfung geben. Denn bei der Routinediagnostik im Labor werden nur bestimmte Abschnitte des Genoms untersucht (ORF5 und ORF7). Je nachdem, welche Genomanteile dort gerade zu finden sind, werden die rekombinanten Viren dann mitunter fälschlicherweise nur dem Feld- oder dem Impfstamm zugeordnet. Das kann zu Fehldiagnosen führen.Dr. Doris Höltig