Die PRRS gehört zu den bedeutsamsten Erkrankungen in der deutschen Schweineproduktion. Vor jeder Behandlung bzw. Impfung muss eine sorgfältige Diagnose erfolgen, um andere Erreger auszuschließen. Prof. Dr. Heiko Nathues von der Vetsuisse-Fakultät Bern berichtete in Leipzig, welche organischen Materialien bzw. welche Untersuchungsverfahren sich bei Fruchtbarkeitsstörungen gut für den PRRSV-Nachweis eignen:
- Blutproben von lebensschwachen Saugferkeln: Der Virusnachweis im Blut lebensschwacher Ferkel sei sehr gut für den Nachweis geeignet. Für die Untersuchung werden in der Regel Blutproben von 30 Ferkeln zu sechs Proben gepoolt.
- Abortmaterial: Der direkte Erregernachweis per PCR in Abortmaterial sei möglich, aber selten erfolgreich. Meist lasse sich kein spezieller Infektionserreger nachweisen. Wenn, dann sollten bei mehreren Ferkeln gezielt Thymusproben entnommen und gepoolt werden.
- Blut abortierender Sauen: Der direkte Erregernachweis per PCR im Blut abortierender Sauen sei zwar möglich, aber nicht sicher, denn zwischen Infektion und Abort können zwei Wochen vergehen. Das Blut enthalte dann möglicherweise kein PRRS-Virusmaterial mehr. Der indirekte Nachweis per ELISA sei nicht sinnvoll, da man im Endeffekt nicht unterscheiden könne, ob die nachgewiesenen Antikörper auf den Kontakt mit dem Impf- oder dem Feldvirus zurückzuführen seien.
- Oral Fluids: Speichelproben von den Sauen eignen sich nach Aussage von Prof. Nathues nicht für den Nachweis. Denn der Anteil falsch negativer Ergebnisse könne im Einzelfall bis zu 40% betragen, wie französische Untersuchungen zeigen. Mit zunehmendem Alter der Schweine sinke die Aussagekraft der Ergebnisse sogar noch weiter.