Einem Mehr an Tierwohl steht aus meiner Sicht nichts entgegen. Entscheidend ist allerdings, dass die Tierhalter wettbewerbsfähig bleiben und ökonomisch erfolgreich arbeiten können. Momentan fehlen uns Schweinehaltern jedoch verlässliche Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Tierwohlmaßnahmen.
Die Politik ist sich parteiübergreifend zwar darin einig, dass künftige Tierwohlmaßnahmen nach den Ideen der Borchert-Kommission umgesetzt werden sollen. Wie wir aber ins Ziel kommen, darauf haben die politischen Hauptakteure bislang keine Antwort geliefert.
Seit Monaten wird über die Überarbeitung des Bau- und Immissionsrechtes und die daraus folgende Genehmigungsfähigkeit von Tierwohl-Verbesserungsställen diskutiert. Auch über An- und Ersatzbauten mit Außenklimareiz, geringerem Viehbesatz je Hektar oder eine Tierproduktion mit eigener Futtergrundlage sprechen die Parteien. Eine Antwort, wie man die Anforderungen in der Praxis umsetzen kann, lässt aber auf sich warten. Einzelne politische Akteure blockieren Lösungen sogar komplett.
Ein ungelöstes Problem ist nach wie vor die Finanzierung der angedachten Maßnahmen. Wir Schweinehalter benötigen nicht nur einen Kostenausgleich, sondern auch die rechtliche und ökonomische Planungssicherheit von mindestens 20 Jahren. Und seien wir ehrlich: Derzeit sehen sich weder der Staat bzw. seine Verantwortungsträger, noch die Mitglieder der Wertschöpfungskette wie Schlachtunternehmen, Verarbeiter und der LEH in der Lage, eine so langfristige Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Genau diese Finanzierungssicherheit ist aber Grundvoraussetzung für eine zukunftsorientierte deutsche Tierhaltung. Wir deutschen Schweinehalter fordern von der Politik ein glasklares und verlässliches Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland. Auch unsere Interessenverbände müssen dafür sorgen, dass wir endlich verlässliche Zusagen bekommen. Gleichzeitig muss Schluss damit sein, die Tierhaltung immer weiter über das Ordnungsrecht zu reglementieren.
Geschieht jetzt nichts, wird der Lebensmitteleinzelhandel seine Regale in Zukunft mit Produkten aus dem europäischen Ausland und vom Weltmarkt füllen müssen. Dem Verbraucher wird dann eine heile Einkaufswelt suggeriert, die mit der Wirklichkeit aber nichts zu tun hat.
Mein Appell an alle Verantwortungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft lautet: Sorgt für kostendeckende Bauförderprogramme, Genehmigungserleichterungen, eine klare Haltungs- und Herkunftskennzeichnung sowie Erzeugerpreise, die sich an den tatsächlichen Produktionskosten orientieren.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, sind wir Landwirt gerne bereit, die Haltungsbedingungen weiterzuentwickeln.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Einem Mehr an Tierwohl steht aus meiner Sicht nichts entgegen. Entscheidend ist allerdings, dass die Tierhalter wettbewerbsfähig bleiben und ökonomisch erfolgreich arbeiten können. Momentan fehlen uns Schweinehaltern jedoch verlässliche Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Tierwohlmaßnahmen.
Die Politik ist sich parteiübergreifend zwar darin einig, dass künftige Tierwohlmaßnahmen nach den Ideen der Borchert-Kommission umgesetzt werden sollen. Wie wir aber ins Ziel kommen, darauf haben die politischen Hauptakteure bislang keine Antwort geliefert.
Seit Monaten wird über die Überarbeitung des Bau- und Immissionsrechtes und die daraus folgende Genehmigungsfähigkeit von Tierwohl-Verbesserungsställen diskutiert. Auch über An- und Ersatzbauten mit Außenklimareiz, geringerem Viehbesatz je Hektar oder eine Tierproduktion mit eigener Futtergrundlage sprechen die Parteien. Eine Antwort, wie man die Anforderungen in der Praxis umsetzen kann, lässt aber auf sich warten. Einzelne politische Akteure blockieren Lösungen sogar komplett.
Ein ungelöstes Problem ist nach wie vor die Finanzierung der angedachten Maßnahmen. Wir Schweinehalter benötigen nicht nur einen Kostenausgleich, sondern auch die rechtliche und ökonomische Planungssicherheit von mindestens 20 Jahren. Und seien wir ehrlich: Derzeit sehen sich weder der Staat bzw. seine Verantwortungsträger, noch die Mitglieder der Wertschöpfungskette wie Schlachtunternehmen, Verarbeiter und der LEH in der Lage, eine so langfristige Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Genau diese Finanzierungssicherheit ist aber Grundvoraussetzung für eine zukunftsorientierte deutsche Tierhaltung. Wir deutschen Schweinehalter fordern von der Politik ein glasklares und verlässliches Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland. Auch unsere Interessenverbände müssen dafür sorgen, dass wir endlich verlässliche Zusagen bekommen. Gleichzeitig muss Schluss damit sein, die Tierhaltung immer weiter über das Ordnungsrecht zu reglementieren.
Geschieht jetzt nichts, wird der Lebensmitteleinzelhandel seine Regale in Zukunft mit Produkten aus dem europäischen Ausland und vom Weltmarkt füllen müssen. Dem Verbraucher wird dann eine heile Einkaufswelt suggeriert, die mit der Wirklichkeit aber nichts zu tun hat.
Mein Appell an alle Verantwortungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft lautet: Sorgt für kostendeckende Bauförderprogramme, Genehmigungserleichterungen, eine klare Haltungs- und Herkunftskennzeichnung sowie Erzeugerpreise, die sich an den tatsächlichen Produktionskosten orientieren.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, sind wir Landwirt gerne bereit, die Haltungsbedingungen weiterzuentwickeln.