Gelblich-grauer, pastenartiger Kot in der Abferkelbucht und teilnahmslos wirkende Ferkel: Das sind typische Anzeichen eines Kokzidiendurchfalls. Bei Saugferkeln bereitet vor allem die Kokzidienart Isospora suis Probleme.
Seit Jahren wird im Kampf gegen diesen Erreger sehr erfolgreich der Wirkstoff Toltrazuril eingesetzt. Eine einmalige Behandlung über das Maul im Alter von drei bis fünf Tagen reicht in der Regel aus, um die Ferkel wirksam zu schützen. Das bekannteste Präparat ist Baycox. Inzwischen gibt es aber 15 weitere Präparate, die den gleichen Wirkstoff enthalten.
Am Institut für Parasitologie der veterinärmedizinischen Uni Wien wurde jetzt erstmals ein Toltrazuril- resistenter Isospora suis-Stamm nachgewiesen. Künstlich mit dem Erreger infizierte Ferkel zeigten trotz Behandlung typische Durchfallerscheinungen und schieden den Parasiten aus.
Daraus folgt: Wenn bei Saugferkeln trotz Toltrazuril-Behandlung Durchfall auftritt und andere Erreger mit Sicherheit ausgeschlossen werden können, liegt möglicherweise eine Resistenz gegen den Wirkstoff vor. Da keine anderen wirksamen Mittel zur Verfügung stehen, bleibt nur, die Hygiene im Abferkelstall weiter zu optimieren.
Um den schmierigen, fettreichen Kot zu entfernen, wird der Einsatz eines Schaumreinigers empfohlen. Zudem sollten nur Desinfektionsmittel eingesetzt werden, die auch gegen Parasiten wirksam und DVG-gelistet sind.