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Ringelschwanz: Daran forschen die EU-Länder

Lesezeit: 3 Minuten

In der EU wird derzeit unterschiedlich stark in Richtung Kupierverzicht geforscht. Deutschland nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein.


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Deutschland geht voran:

Hierzulande gab es in den letzten fünf Jahren ca. 50 Projekte, die sich mit dem Thema Schwanzbeißen in Versuchen und Praxisstudien beschäftigt haben. Trotz der intensiven Suche gibt es aber nach wie vor kein „Patentrezept“, mit dem sich das Schwanzbeißen sicher verhindern lässt. Wichtig sind eine Risikoanalyse und die Beseitigung der Schwachstellen sowie die Gabe von Beschäftigungsmaterial.


Praxisnetzwerk in Holland:

Im Jahr 2013 hat sich die niederländische Schweinebranche in der Erklärung von Dalfsen darauf verständigt, schrittweise Erfahrungen mit weniger stark kupierten und unkupierten Ferkeln zu sammeln. Im Versuchszentrum Sterksel werden regelmäßig Ferkel mit Ringelschwanz aufgestallt. In einem neueren Versuch wurde geprüft, ob ein Futter mit 12 bis 14% Rohfaser und/oder die gezielte Anreicherung des Futters mit Aminosäuren das Schwanzbeißen positiv beeinflussen kann. Das Ergebnis war, dass sich das Auftreten von Schwanzbeißen mit einer Rohfaserzulage reduzieren lässt, die Anreicherung von Aminosäuren hingegen half nicht.


Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Niederländer künftig von Praxisbetrieben. Dazu wurde ein Netzwerk von fünf Landwirten gebildet, die bei einer definierten Zahl von Tieren auf das Kupieren verzichten.


Dänen suchen den Auslöser:

In Dänemark wurde 2014 zwischen der Regierung, der Industrie, Tierschützern und Händlern eine Erklärung zur Verbesserung des Tierwohls bei Schweinen verabschiedet. Eines der Ziele ist die Reduzierung der Anzahl kupierter Ferkel. Zudem gibt es mittlerweile ein nationales Tierwohl-Label für Schweine mit drei verschiedenen Stufen. In allen Stufen ist der Kupierverzicht vorgeschrieben. Im Frühjahr 2017 sollen die ersten Label-Schweine geschlachtet werden.


In Dänemark laufen derzeit mehrere Forschungsaktivitäten mit unterschiedlichen Fragestellungen. In einem Projekt wird auf drei konventionellen Betrieben auf das Kupieren der Schwänze bei einer definierten Tierzahl pro Durchgang verzichtet. Die ersten Ergebnisse sehen wie folgt aus: Die Betriebe haben bei den kupierten Tieren eine sehr geringe Schwanz-beißrate. Bei den unkupierten Tieren gibt es hingegen deutliche Unterschiede in der Anzahl der Schwanzverletzungen, und zwar zwischen den Durchgängen und den Betrieben.


Die dänischen Untersuchungen bestätigen, dass Schwanzbeißen gehäuft in der dritten Woche nach dem Absetzen auftritt. Nach Ansicht der dänischen Experten sind hängende Schwänze kein sicheres und zuverlässiges Zeichen für den Ausbruch von Schwanzbeißen, da sie z.B. auch bei Durchfall gehäuft zu sehen sind.


Die Forscher suchen daher weiterhin nach verlässlichen Anzeichen für den Ausbruch von Schwanzbeißen. So wollen sie den Landwirten eine sichere Hilfestellung für die Tierbeobachtung und das frühzeitige Erkennen von einem nahenden Schwanz-beißausbruch an die Hand geben.


Mehr Geld in Frankreich:

Die französische Regierung hat eine „Animal Welfare Strategy“ für den Zeitraum bis 2020 verabschiedet. In dieser ist u.a. festgeschrieben, dass Forschungsgelder für die Bearbeitung von verschiedenen Fragestellungen zum Thema Ringelschwanz bewilligt werden. Derzeit läuft außerdem eine Studie zur Prävalenz von Schwanzverletzungen bei kupierten und unkupierten Tieren am Schlachthof. In einer weiteren Studie werden Risikofak-toren für Schwanzbeißen mittels eines Fragebogens unter Landwirten erhoben.


Belgier tun nichts:

In Belgien ist der Kupierverzicht bislang kein Thema, das von der Politik oder den NGO’s intensiv verfolgt wird. Die Schwänze der Ferkel werden weiterhin routinemäßig kupiert. Es gibt kaum Erfahrungen aus der Praxis von konventionellen Betrieben hinsichtlich der Umsetzung des Kupierverzichts.

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