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Routine-Check für den Abluftfilter

Lesezeit: 5 Minuten

Arbeitet der Abluftfilter fehlerhaft, drohen eine Geldstrafe oder sogar ein Aufstallungsverbot. Wie Sie das verhindern können, erklärt Sebastian Bönsch von der LWK Niedersachsen.


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Tägliche Sichtkontrolle: Egal, ob Bio- bzw. Rieselbettfilter, Chemowäscher oder mehrstufige Kombianlage: Alle Abluftfilter müssen täglich kontrolliert werden, um Fehler frühzeitig zu finden. Das ist wichtig, weil die Behörden beim Auslesen des elek-tronischen Betriebstagebuches sofort erkennen, ob der Filter richtig läuft. Wer wiederholt auffällt, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Im schlimmsten Fall droht ein Aufstallungsverbot!


Starten sollte man immer mit einer Sichtkontrolle der Steuerung. Das Display der Steuerungselektronik zeigt u.a. den pH-Wert, den Wasserdruck, die Wassertemperatur, den Füllstand im Waschwasserbecken und den Druckverlust an. Probleme an den Umwälzpumpen werden ebenfalls dargestellt. Zur Kontrolle gehört auch ein Blick ins elektronische Betriebstagebuch. Danach kann die „Hardware“ kontrolliert werden. Hierzu gehören die Wasserbecken, die Filterwände usw.


Sprühbild kontrollieren: Die Bakterien auf den Füllkörpern arbeiten nur bei ausreichender Feuchtigkeit. Alle Filterwände müssen deshalb gleichmäßig und kontinuierlich mit Wasser besprüht werden. Defekte Düsen können Sie bei den meisten Anlagen einfach mit einem Handgriff ausbauen und ersetzen. Zur Kontrolle der Düsen müssen Sie immer in die Druckkammer des Filters steigen. Meist ist das ungefährlich. Vorsicht ist allerdings bei Filtern geboten, bei denen die Sprühdüsen über dem Filterpaket sitzen. Das Filtermaterial darf beim Betreten nicht beschädigt werden.


Leitungen spülen: Wasserleitungen sollten wöchentlich bzw. 14-tägig mit Druck gespült werden. Am besten funktioniert das, wenn man am Ende der Leitung einen Absperrhahn einbaut und diesen vor der Spülung weit öffnet. Durch den hohen Wasserdurchfluss werden Schmutzpartikel aus der Leitung gespült, und die Düsen bleiben sauber.


Luftlöcher schließen: Mehrstufige Filteranlagen bestehen zum Beispiel aus Wurzelholz, das mit Bakterien besiedelt ist. Sie bauen den Geruch ab. Damit es nicht zu „Geruchsdurchbrüchen“ kommt, muss man in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob das Wurzelholz in der Filterwand noch dicht lagert.


Größere Löcher im Filterpaket finden Sie am einfachsten, wenn eine Person bei Dunkelheit mit einer Lampe außen an der Filterwand entlangläuft und eine zweite Person innen kontrolliert, an welchen Stellen auffällig viel Licht durch die Filterwand fällt.


Filterpakete säubern: Die Filter-pakete müssen je nach Belastung mindestens zweimal pro Monat von Salz- und Staubablagerungen befreit werden. Ein Gartenschlauch mit Sprühdüse reicht hierfür aus. Alternativ bietet sich ein Hochdruckreiniger an, der mit geringem Druck arbeitet.


In jedem Fall sollte eine Reinigung immer vor Beginn der Sommerzeit erfolgen, wenn die heißen Tage vor der Tür stehen. Das spart Energie.


Säure und Lauge nachfüllen: Bakterien benötigen für ihre Arbeit pH-Werte von 6,5 bis 7,5. Die Regulierung des pH-Wertes erfolgt immer mithilfe von Säuren und Laugen.


Bei der täglichen Kontrolle muss unbedingt überprüft werden, ob noch genügend Säure und Lauge vorrätig ist. Sind die Vorratsbehälter leer, bricht die Bakterienkultur zusammen. Dann baut sie kein Ammoniak mehr ab. Und das kann teuer werden. Wer bei der Kontrolle auffällt, wird ein zweites Mal kontrolliert. Zusätzlicher Kostenpunkt: ca. 700€.


Damit die meist pulverförmige Lauge einfach und schnell nachgefüllt werden kann, sollten die Vorratsbehälter immer gut zu erreichen sein. Denn der Laugenverbrauch kann bei mehreren Tonnen pro Jahr liegen.


Schutzkleidung tragen: Der Einsatz von 96%iger Säure ist gefährlich. Verätzungen auf der Haut oder an den Augen kommen in der Praxis immer wieder vor. Umso wichtiger ist es, passende Schutzkleidung zu tragen. Ein Gesichtsschutz, eine Brille, säurefeste Handschuhe und eine säurefeste Schürze sind Pflicht. Zudem muss ein Notfallset vorhanden sein. Dazu gehören eine mobile Augendusche und eine Notdusche zum Abduschen des gesamten Körpers, die auch im Winter sicher funktionieren muss.


Mess-Sonden testen: Der pH-Wert wird bei den meisten Abluftreinigungs-anlagen über Mess- und Steuerungssonden automatisch eingestellt. Damit die Sonden richtig funktionieren und die korrekten Werte anzeigen, müssen sie mindestens einmal pro Monat gesäubert und kalibriert werden. Misst die Sonde falsche Werte, steigt der Verbrauch an Säure, Lauge und Frisch-wasser.


Für die Kalibrierung bietet der Fachhandel spezielle Pufferlösungen in handlichen Flaschen an.


Waschwassertank kontrollieren: Das Abschlämmwasser des Filters darf nicht mit der Gülle zusammen gelagert werden, da sich Schwefelwasserstoff bildet. Das Gas ist für Menschen und Tiere lebensbedrohlich. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung liegt der Grenzwert bei 5 ppm.


Der Lagertank für das Waschwasser muss regelmäßig kontrolliert werden. Das gilt insbesondere für Betontanks. Kontrollieren Sie, ob die Epoxidharzbeschichtung, die den Beton schützt, Mängel aufweist. GFK-Lagertanks sollten auf Dichtigkeit geprüft werden.


Für leichten Zugang sorgen: Wäscher, die im Dachraum sitzen, sind oft umständlich zu erreichen. Damit die tägliche Kontrolle nicht lästig wird, sollte man für einen sicheren und einfachen Zugang sorgen. Leitern sind immer Gefahrenquellen. Besser und vor allem im Winter viel sicherer sind breite und bequeme Treppen mit Geländer. So kann der Filter schnell und sicher kontrolliert werden.

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