Kommt er nun doch, der verpflich-tende Sachkundenachweis für Tierhalter? Bundesagrarminister Christian Schmidt sagte dem Konzept auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) jedenfalls seine Unterstützung zu.
Auslöser für die erneute Diskussion war der 4. Zwischenbericht des Kompetenzkreises Tierwohl, den der Vorsitzende des Gremiums, Gert Lindemann, während der IGW dem Minister überreichte. Darin spricht man sich eindeutig für die Einführung eines Sachkundenachweises aus. Denn die Qualifikation der Tierhalter sei ein Schlüsselfaktor für das Tierwohl in den Ställen.
Den Sachkundenachweis müssen – so der Vorschlag – vor allem die Landwirte nachweisen, die keine landwirtschaftliche Ausbildung haben. Gelernte Landwirte hingegen sollen ihn wegen ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung automatisch bekommen.
Darüber hinaus müsse es jedoch für alle Landwirte eine Pflicht geben, sich laufend weiterzubilden. Denkbar wäre z.B., dass Landwirte durch ihre Teilnahme an Seminar- und Fort-bildungsveranstaltungen Punkte sammeln. Am Ende jedes Jahres müsste der Landwirt dann eine Mindest-Punktzahl nachweisen. Fachtierärzte für Schweine kennen dieses System schon länger.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) lehnt die Fortbildungspflicht nicht generell ab. Wichtig sei aber, den Sachkundenachweis möglichst praxisorientiert zu gestalten und kein neues Bürokratiemonster zu schaffen.