Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Reportage

Sauberes Futter für die Sauen

Lesezeit: 4 Minuten

Heiko Ranft legt großen Wert auf top gereinigtes Getreide für seine Sauen. Das zahlt sich im Abferkelstall aus.


Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Drei Ansprüche stellt Heiko Ranft an das Futter für seine 500 Sauen und 2400 Aufzuchtferkel: Es muss sauber, trocken und toxinfrei sein. Der Sauenhalter aus Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis hat von 2018 bis 2020 an einem Modell und Demonstrationsvorhaben Tierschutz (MuD) teilgenommen. Im Netzwerk 14+15 sammelte er Erfahrungen zum „Einsatz von Automatisierungstechniken zur Verbesserung tierschutzrelevanter Haltungsbedingungen in der Ferkelaufzucht und Schweinemast“. Rund 20% der produzierten Ferkel zieht er seitdem mit intaktem Ringelschwanz auf. Die Ferkel gehen an feste Mäster aus der Region mit intensiver Direkt- bzw. Metzgervermarktung.


Um die unkupierten Schweine erfolgreich zu halten, sind nicht nur ein optimales Management und eine intensive Tierbeobachtung wichtig. Ein entscheidender Punkt ist auch die Futterqualität. Denn mit Mykotoxinen belastetes Getreide kann bereits bei neugeborenen Ferkeln Nekrosen und Schwanzbeißen begünstigen. „Deshalb müssen wir besonders bei der Haltung von Langschwänzen bereits bei der Sau anfangen und sauberes, mykotoxinfreies Getreide verfüttern“, erklärt der 41-jährige Ferkelerzeuger. „Denn nur topfitte, vitale Ferkel können sich mit langem, unkupiertem Schwanz bis zur Schlachtung behaupten“, lautet seine Erfahrung.


Im Rahmen des MuD-Projekts hat der Landwirt deshalb seine Getreideanlage modernisiert. Zum einen ist der Betrieb im Laufe der Zeit kontinuierlich gewachsen, sodass die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen gestoßen sind. Und zum anderen will der Landwirt den steigenden Ansprüchen an Tierwohl und Tierschutz gerecht werden. Deshalb hat Heiko Ranft in ein neues 500 t-Außensilo für Gerste und in eine neue Getreidereinigungstechnik am ausgelagerten Sauenstall investiert. Wichtig war ihm eine möglichst einfache und automatisierte Belüftung und Entleerung des neuen Hochsilos. Zudem legte er Wert auf eine schnelle Abkühlung im Lager auf 10 bis 15°C, damit das Getreide eine lange Lagerstabilität aufweist. Auf dem Hof im Dorf lagert Ranft 600 t Weizen im Flachlager. Insgesamt bewirtschaftet er 180 ha, auf denen er Gerste, Weizen, Triticale, Raps, Rüben und Luzerne anbaut.


Keine Toxinbinder mehr nötig


Früher reinigte der Ferkelerzeuger das Getreide lediglich einmal vor der Einlagerung. Um den Mykotoxingehalt weiter zu senken, mischte er dem Sauenfutter zusätzlich Toxinbinder und Urgesteinsmehl zu. Darauf kann Heiko Ranft jetzt mit der neuen Reinigungstechnik verzichten.


Der Getreidereiniger „Rowiator“, den er in die neue Anlage eingebaut hat, reduziert den Gehalt von Deoxynivalenol (DON) im Getreide auf mechanische Weise. Das Funktionsprinzip ist simpel: Eine Rotationswelle versetzt den Weizen bzw. die Gerste in einen Schleuderprozess. In einem Förderkanal trifft das Getreide auf Prallflächen. Dadurch werden Spelzen, Schmachtkörner und Leichtteile, die in der Regel stärker mit Mykotoxinen belastet sind, aussortiert und per Luftstrom abgesaugt. Die Maschine kostet je nach Zubehör zwischen 5000 bis 7000 € und kann einfach vor die Mühle montiert werden.


Mittlerweile ist der Rowiator seit rund einem Jahr im Einsatz. „Der Vorteil ist, dass ich den Mykotoxingehalt im Getreide von Anfang an reduzieren kann. Das ist günstiger, als später im Stall Toxinbinder einzusetzen“, fasst es der 41-Jährige zusammen. Seit vier Monaten kann er komplett auf zusätzliche Toxinbinder im Futter verzichten und setzt ausschließlich auf die Reinigungsleistung des Rowiators. „Mit der Fruchtbarkeit der Sauen läuft bisher alles gut“, berichtet Ranft zufrieden.


Durch die intensive Reinigung des Getreides stellt er zudem Verbesserungen im Abferkelbereich fest. „Seitdem gibt es keine Grätscher mehr und keine Tiere mit geröteten Scheiden, die ein typisches Anzeichen für Mykotoxine im Futter sind“, freut er sich. Einziges Manko der Maschine: Durch den Einsatz des Rowiators werden Spelzen und Co. abgeschält. „Dadurch verliere ich rund 0,2 bis 0,5% Rohfaser und muss in der Ration nachjustieren“, erklärt Heiko Ranft.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.