Gibt es beim Schwanzbeißen stets Täter und Opfer getrennt voneinander, oder kann jedes Tier sowohl Täter als auch Opfer sein? Dieser Frage ist man an der Uni Gießen nachgegangen. Dazu wurden 98 Aufzuchtferkel in neun Buchten beobachtet und es wurde beurteilt, wie häufig sich die Tiere gegenseitig mit dem Rüssel bearbeiten („bewühlen“) und beißen, darunter auch in den Schwanz.
Die Ergebnisse:
Schwanzbeißen trat in 11% aller Fälle auf, in denen sich die Ferkel miteinander beschäftigten. Aktiv ausgeführtes Schwanzbeißen ist also nicht die häufigste Form der Interaktion.
Weitaus häufiger bewühlten sich die Ferkel (> 50%) oder bissen sich (29%, kein Schwanzbeißen!).
Viele Ferkel waren wechselseitig Täter und Opfer, bearbeiteten und bissen sich also gegenseitig (two way-Beziehung, siehe Übersicht).
Je mehr Ferkel sich miteinander beschäftigten (one way und two way-Beziehungen), desto mehr Total- und Teilverluste des Schwanzes gab es.
Fazit: Es gibt nicht einen einzelnen Täter in einer Bucht, und es sind stets mehrere Ferkel, die sich gegenseitig beißen, in manchen Gruppen sogar alle Ferkel. Das erklärt auch, warum sich das Auftreten von Schwanzbeißen nicht vorhersehen und meist in einer Bucht schwer stoppen lässt.
Kontakt:
Prof. Dr. Steffen Hoy, Universität Gießen, steffen.hoy@agrar.uni-giessen.de
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Gibt es beim Schwanzbeißen stets Täter und Opfer getrennt voneinander, oder kann jedes Tier sowohl Täter als auch Opfer sein? Dieser Frage ist man an der Uni Gießen nachgegangen. Dazu wurden 98 Aufzuchtferkel in neun Buchten beobachtet und es wurde beurteilt, wie häufig sich die Tiere gegenseitig mit dem Rüssel bearbeiten („bewühlen“) und beißen, darunter auch in den Schwanz.
Die Ergebnisse:
Schwanzbeißen trat in 11% aller Fälle auf, in denen sich die Ferkel miteinander beschäftigten. Aktiv ausgeführtes Schwanzbeißen ist also nicht die häufigste Form der Interaktion.
Weitaus häufiger bewühlten sich die Ferkel (> 50%) oder bissen sich (29%, kein Schwanzbeißen!).
Viele Ferkel waren wechselseitig Täter und Opfer, bearbeiteten und bissen sich also gegenseitig (two way-Beziehung, siehe Übersicht).
Je mehr Ferkel sich miteinander beschäftigten (one way und two way-Beziehungen), desto mehr Total- und Teilverluste des Schwanzes gab es.
Fazit: Es gibt nicht einen einzelnen Täter in einer Bucht, und es sind stets mehrere Ferkel, die sich gegenseitig beißen, in manchen Gruppen sogar alle Ferkel. Das erklärt auch, warum sich das Auftreten von Schwanzbeißen nicht vorhersehen und meist in einer Bucht schwer stoppen lässt.
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Prof. Dr. Steffen Hoy, Universität Gießen, steffen.hoy@agrar.uni-giessen.de