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So rechnen die Integratoren

Lesezeit: 3 Minuten

Mit welchen Kosten kalkulieren die spanischen Integratoren und wie entlohnen sie den Landwirt? Jaume Coma von der größten Integration, der Vall Company, hat es verraten.


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Dass die Spanier Schweinefleisch günstiger produzieren als andere europäische Länder, ist kein Geheimnis. Doch wie genau kalkulieren die spanischen Integratoren? Jaume Coma, Direkter bei der spanischen Vall Company, kennt die Produktionskosten im Detail. Das Unternehmen gehört mit 215000 Sauen und 1,7 Mrd. € Umsatz zu den größten Integratoren weltweit.


Ansätze in der Sauenhaltung


  • Beim Sauenfutter kalkulieren die Spanier ca. 2 € günstiger als deutsche Ferkelerzeuger. Als Grund wird der um knapp 250 kg niedrigere Futterverbrauch pro Sau und Jahr genannt.
  • Deutlich günstiger scheinen auf den ersten Blick auch die Futterkosten für die Saug- und Aufzuchtferkel zu sein. Zu beachten ist hierbei aber, dass die Aufzucht in Spanien bereits bei ca. 19 kg Lebendgewicht endet.
  • Die niedrigeren Ansätze beim Kostenblock Tiergesundheit resultieren v.a. aus der Tatsache, dass man im Sauenstall weniger impft und dadurch geringere Impfkosten hat. Die Tiergesundheitskosten in der Aufzucht liegen in Spanien allerdings höher.
  • Bei der Remontierung setzen die Südeuropäer nur die reinen Kosten der Jungsau an. Sie argumentieren, dass die Nachzucht komplett im eigenen Betrieb erfolgt. In Deutschland sind in den Remontierungskosten Abgaben an Zuchtunternehmen, geringere Vermarktungs-erlöse für die Börge usw. berücksichtigt.
  • Bei den Kosten für den Landwirt kalkuliert der Integrator wie folgt: Der Landwirt erhält eine feste Vergütung von 16,5 € pro verkauftem 19 kg-Ferkel. Davon muss er die Kosten für AfA, Zinsen, Energie, Instandhaltung, ggf. Gülleabgabe, Versicherung, Arbeit und sein unternehmerisches Risiko decken. Zusammen sind das laut Kalkulationsmodell der Vall Company 13,9 €.


Am Ende bleibt somit ein Unternehmergewinn von 2,6 € je verkauftem Ferkel bzw. knapp 68 € pro Sau und Jahr für den Landwirt übrig. Im spanischen Modell steigt der Überschuss weiter, wenn der Landwirt z.B. die Kosten der Arbeit senkt, indem er günstige Arbeitskräfte einstellt. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Unternehmergewinn in der Sauenhaltung bei ca. 50 € im Schnitt der letzten zehn Jahre.


  • Die sonstigen Kosten für Buchführung usw. unterscheiden sich kaum.


So wird in der Mast gerechnet


  • Die Kosten für die Fütterung der Mastschweine unterscheiden sich in beiden Ländern um knapp 2 € pro Tier. Ein Grund für die höheren spanischen Kosten dürfte der relativ hohe Anteil an Importfuttermitteln sein. Zudem startet die Mastphase bereits mit 19 kg.
  • Der Aufwand für die Tiergesundheit und die sonstigen Kosten sind fast gleich hoch.
  • Hinsichtlich der Vergütung bietet die Vall Company dem Mäster 12 € pro Schwein. Davon muss der Landwirt genau wie der Ferkelerzeuger die Kosten für AfA, Zinsen, Energie, Instandhaltung, ggf. Gülleabgabe, Versicherung, Arbeit und sein unternehmerisches Risiko decken. Die Kosten setzt die Vall Company mit 12 € pro Tier an. Berücksichtigt ist hierbei ein Unternehmergewinn bzw. eine Risikoumlage von 1,1 € (Deutschland 4 € pro Mastschwein). Der Überschuss steigt nur, wenn der Landwirt die Kosten seiner Arbeit oder die Kosten für AfA und Zinsen reduziert.

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