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So senken Sie die Stromkosten

Lesezeit: 6 Minuten

Z u den größten Stromverbrauchern in schweinehaltenden Betrieben gehört die Lüftung.Besonders teuer wird es,wenn in den Abluftschächten 90 °-Bögen,Kanten oder Querschnittsveränderungen vorhanden sind.Denn dann nimmt der Strömungswiderstand rapide zu.Umlenkungen oder Veränderungen des Rohrdurchmessers können über Jahre hinweg gerechnet einige Tausend Mark höhere Stromkosten verursachen. Steigende Stromrechnungen verursachen aber auch Regenschutzhauben auf den Abluftschächten.Der Lüfter muss die Abluft dann nämlich wegen des größeren Gegendrucks mit einem höheren Energieaufwand ins Freie blasen.Und schließlich klettern die Stromkosten in die Höhe, wenn veraltete stromfressende Radialventilatoren eingesetzt werden. Energiesparlüfter: Geringerer Stromverbrauch Um den Stromverbrauch in Lüftungsanlagen zu senken,werden seit Jahren ausschließlich Axialventilatoren eingebaut.Diese sind robust,leistungsfähig und haben sich bestens bewährt.Sie haben jedoch einen entscheidenden Nachteil:Sie benötigen auch im unteren Drehzahlregelbereich viel Strom! Weitaus weniger Strom im abgeregelten Bereich verbraucht der Energiesparventilator.Der Ventilator zeichnet sich zudem durch seine kompakte Bauweise aus,da die Regelelektronik im Motorgehäuse untergebracht ist.Eine separate Trafo-oder Phasenanschnittsregelung, wie sie bislang bei Dreh-und Wechselstrommotoren üblich war,ist hier nicht mehr erforderlich.Der Energiesparventilator ist mit einem Gleichstrommotor ausgerüstet und kann direkt an das einphasige Wechselstromnetz angeschlossen und mit einem 0 bis 10 Volt Regelsignal oder über die Vernetzung (LON-Bus; Local Operating Network)angesteuert werden.Das erforderliche Steuerungssignal kann dabei wahlweise von einem herkömmlichen Thermostaten oder einem Klimacomputer stammen. Im Gegensatz zu einem Motor mit Kollektor und Bürsten erfolgt die Stromwendung beim Energiesparventilator nicht mehr mechanisch,sondern elektronisch und damit verschleißfrei.Der Lauf des Ventilators ist ruhiger und der Stromverbrauch im abgeregelten Drehzahlbereich wesentlich geringer,wie Übersicht 1 zeigt.Während der Energiebedarf des Energiesparventilators unter Volllast annähernd gleich hoch ist wie beim Standardaxiallüfter,ist der Verbrauch im abgeregelten Bereich niedriger.Bei 25 %Lüfterleistung zieht der Energiesparventilator sogar fast 50 % weniger Strom! Messungen der DLG-Prüfstelle bestätigen dies.Wird der Lüfter nicht unter Volllast,sondern im unteren Drehzahlregelbereich gefahren,nimmt die Stromersparnis zu.Zwischen 20 und 40 W Leistung je 1 000 m 3 /h Luftstrom können so bei Lüfter-Baugrößen von 450 bis 500 mm eingespart werden.Hochgerechnet auf ein Jahr ergibt sich dadurch eine Kostenersparnis von 44 bis 88 DM je 1 000 m 3 installierter Luftleistung.In einem Vormastabteil für 80 Schweine mit einem durchschnittlichen Volumenstrom von 2 000 m 3 pro Stunde ließen sich so jährlich zwischen 88 und 176 DM einsparen! Auch in fast zweijährigen Langzeitmessungen unter Praxisbedingungen wurden ähnliche Ergebnisse erzielt.Bei Vergleichsmessungen in sechs Ferkelaufzuchtabteilen mit jeweils 200 Tieren benötigten im Winter 98/99 die Abteile mit jeweils zwei Energiesparventilatoren lediglich 30 %der Elektroenergie,die die Standardtechnik (Ventilator mit herkömmlichem Motor)verbrauchte.Der geringere Verbrauch ist dadurch zu erklären,dass die Energiesparventilatoren in den Wintermonaten überwiegend im abgeregelten Bereich gelaufen sind. Leider hat die neue Ventilatorengeneration nach wie vor ihren Preis.So müssen rund 500 DM Mehrkosten für den Energiesparventilator einkalkuliert werden. Die Kostenberechnung in Übersicht 2 verdeutlicht jedoch,dass bei einer Fremdfinanzierung,einem Strompreis von 28 Pf/kWh und durchschnittlich 60 %Auslastung des Ventilators bereits im dritten Nutzungsjahr die höheren Anschaffungskosten wieder aufgefangen werden. Während sich die Kosten beim StandardAxialventilator auf 911 DM belaufen, verursacht der Energiesparventilator jährliche Kosten von 609 DM.Der Kostenvorteil ist dabei ausschließlich auf den um 50 %geringeren Stromkonsum des Energiesparventilators zurückzuführen. Doch rechnet sich der Energiesparventilator auch bei fallenden StrompreisenAngenommen der Strompreis sinkt auf 14 Pf/kWh, dann entstehen durch den Standard-Axialventilator Kosten von 543 DM.Beim Energiesparlüfter hingegen fallen durch den deutlich geringeren Stromkonsum nur 425 DM jährliche nur 425 DM jährliche Kosten an.Die Mehrkosten der Anschaffung werden also auch bei fallenden Strompreisen in diesem Beispiel nach vier Betriebsjahren wieder eingespart. Geringere Stromkosten durch Diffusoren Neben dem Einsatz des Energiesparlüfters gibt es eine weitere Möglichkeit, die Stromkosten der Lüftung zu senken: Man setzt einfach einen Diffusor auf das Ende des Abluftkamins. Ein Diffusor ist vereinfacht ausgedrückt das Gegenteil einer Düse.Wie in der Zeichnung zu sehen ist,erweitert sich das Rohrende des Abluftkamins kegelförmig.Der Diffusor vermindert die Strömungsgeschwindigkeit am Ende des Abluftkamins,reduziert die Austrittsverluste und erleichtert der Luft den Weg ins Freie.Aufgrund des Druckgewinns durch den Diffusor erhöht sich wiederum der Volumenstrom des Ventilators.Bei gleichem Druck fördert der Lüfter so einen um rund sechs bis zwölf Prozent höheren Volumenstrom. Doch rechnet sich der Diffusor auch? Der Kaufpreis für einen 50er Diffusor liegt kaum höher als der laufende Meter Abluftkamin.Bei einer Stromkosteneinsparung von etwa 20 %macht sich die Investition bei Standardtechnik bereits nach rund zwei Jahren bezahlt. Der Energieaufwand für die Lüftung lässt sich darüber hinaus reduzieren, wenn das untere Ende des Abluftkamins trichterförmig verbreitert wird.S kann der Strömungswiderstand des Kaminabschlusses im Stallabteil um bis zu 50 %gesenkt werden.Setzt man gleichzeitig einen Diffusor ein,kann die gesamte Ablufteinheit 25 %mehr Luft fördern bei gleichem Energieaufwand!Dadurch ist es möglich,druckschwächere Ventilatoren mit hohem Wirkungsgrad einzusetzen.Je 1 000 m 3 geförderter Luft benötigen diese weitaus weniger Energie als zum Beispiel Schnellläufer-Ventilatoren.Während der Sommerlüftung können sich so Stromkostenvorteile von gut 20 %ergeben. Fazit Die Lüftung ist in vielen schweinehaltenden Betrieben nach wie vor einer der größten Stromfresser .Häufig könnte der Stromverbrauch deutlich niedriger ausfallen,wenn die Lüftungsanlage kritisch unter die Lupe genommen würde. Achten Sie besonders darauf,dass in den Abluftbauteilen Ihrer Lüftung keine Ecken,Kanten oder Querschnittsveränderungen vorhanden sind.Dadurch steigt nämlich der Strömungswiderstand rapide an.Über Jahre hinweg gerechnet kann dies zu einigen Tausend Mark höheren Stromkosten führen. Denken Sie darüber nach,ältere Axialventilatoren,bei denen teure Verschleißteile erneuert werden müssen, komplett auszutauschen.Die Ventilatoren haben sich zwar bewährt,ziehen aber im abgeregelten Drehzahlbereich relativ viel Strom.Energiesparventilatoren verbrauchen im unteren Regelbereich hingegen rund 40 %weniger Strom. Auch der Diffusor führt zu einer Stromkostenersparnis während der Sommermonate zum Beispiel ist eine Kostenersparnis von bis zu 20 % möglich.

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