Sojaschrot ist nach wie vor das Eiweißfuttermittel Nr.1. Doch die Preise ziehen seit Monaten an, und Experten rechnen mit weiteren Kostensteigerungen. top agrar stellt die Alternativen vor.
Europa ist trotz steigender Anbaufläche weiterhin auf die Einfuhr großer Mengen von Eiweißfuttermitteln aus Drittstaaten angewiesen. EU-weit kann der Bedarf an Ölsaaten durch die eigene Produktion nur zu rund 56% gedeckt werden.
Dürre in den Sojastaaten
Die enorme Importabhängigkeit ist für europäische Tierhalter zum wirtschaftlichen Problem geworden. Denn seit Monaten steigen die Preise für Eiweißfuttermittel. Wie Übersicht 1 zeigt, ziehen die Kurse für Sojaschrot mit 42% Rohprotein seit dem Sommer 2020 sehr stark an. Kostete Sojaschrot im August noch rund 320 € pro t, liegt der Preis aktuell bei fast 500 €. Die Fütterung eines Mastschweins verteuerte sich dadurch um 4 bis 5 € bei durchschnittlich 10% Sojanteil in der Ration.
Preistreibend wirkt u.a. die kleinere Sojabohnenernte in den USA im letzten Herbst. Die US-Farmer ernteten 2020 nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) rund 1 Mio. t weniger als vorausgesagt. Ursache waren geringere Erträge und die Korrektur der angegebenen Erntefläche.
Für die immer weiter anziehenden Kurse ist auch die Trockenheit in den größeren Anbaustaaten Südamerikas im letzten November und Dezember verantwortlich. Besonders deutlich dürfte der Ernteeinbruch in Argentinien ausfallen. Die extreme, weiter anhaltende Trockenheit hat dazu geführt, dass sich die Aussaat im Herbst lange verzögert hat. Marktexperten rechnen daher mit einer deutlich kleineren Ernte.
Auch in Brasilien waren die Aussaatbedingungen im Herbst nicht optimal. Dennoch rechnet das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) aktuell mit einer guten brasilianischen Ernte, da sich die Wetterbedingungen nach und nach gebessert haben.
Unter dem Strich geht das USDA in seiner jüngsten Ernteprognose davon aus, dass in Folge der Wetterkapriolen im aktullen Kalenderjahr weltweit über 1 Mio. t weniger Sojabohnen geerntet werden.
Neben der Angebotsknappheit führt auch die Umleitung der Warenströme zu steigenden Preisen. Allein die USA liefern inzwischen wieder deutlich mehr Soja nach Asien. Ein Grund dafür ist die teilweise Beilegung des Handelsstreits mit China. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die EU-Importe aus den USA deshalb um gut 12% zurückgegangen.
Welche Alternativen?
Für die hiesigen Schweinehalter könnte es angesichts der hohen Preise interessant sein, Alternativen in den Blick zu nehmen. Welche Eiweißfuttermittel für Sauen, Ferkel und Mastschweine in Betracht kommen und welche Einsatzmengen möglich sind, zeigen die folgenden Steckbriefe.
marcus.arden@topagrar.com
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Sojaschrot ist nach wie vor das Eiweißfuttermittel Nr.1. Doch die Preise ziehen seit Monaten an, und Experten rechnen mit weiteren Kostensteigerungen. top agrar stellt die Alternativen vor.
Europa ist trotz steigender Anbaufläche weiterhin auf die Einfuhr großer Mengen von Eiweißfuttermitteln aus Drittstaaten angewiesen. EU-weit kann der Bedarf an Ölsaaten durch die eigene Produktion nur zu rund 56% gedeckt werden.
Dürre in den Sojastaaten
Die enorme Importabhängigkeit ist für europäische Tierhalter zum wirtschaftlichen Problem geworden. Denn seit Monaten steigen die Preise für Eiweißfuttermittel. Wie Übersicht 1 zeigt, ziehen die Kurse für Sojaschrot mit 42% Rohprotein seit dem Sommer 2020 sehr stark an. Kostete Sojaschrot im August noch rund 320 € pro t, liegt der Preis aktuell bei fast 500 €. Die Fütterung eines Mastschweins verteuerte sich dadurch um 4 bis 5 € bei durchschnittlich 10% Sojanteil in der Ration.
Preistreibend wirkt u.a. die kleinere Sojabohnenernte in den USA im letzten Herbst. Die US-Farmer ernteten 2020 nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) rund 1 Mio. t weniger als vorausgesagt. Ursache waren geringere Erträge und die Korrektur der angegebenen Erntefläche.
Für die immer weiter anziehenden Kurse ist auch die Trockenheit in den größeren Anbaustaaten Südamerikas im letzten November und Dezember verantwortlich. Besonders deutlich dürfte der Ernteeinbruch in Argentinien ausfallen. Die extreme, weiter anhaltende Trockenheit hat dazu geführt, dass sich die Aussaat im Herbst lange verzögert hat. Marktexperten rechnen daher mit einer deutlich kleineren Ernte.
Auch in Brasilien waren die Aussaatbedingungen im Herbst nicht optimal. Dennoch rechnet das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) aktuell mit einer guten brasilianischen Ernte, da sich die Wetterbedingungen nach und nach gebessert haben.
Unter dem Strich geht das USDA in seiner jüngsten Ernteprognose davon aus, dass in Folge der Wetterkapriolen im aktullen Kalenderjahr weltweit über 1 Mio. t weniger Sojabohnen geerntet werden.
Neben der Angebotsknappheit führt auch die Umleitung der Warenströme zu steigenden Preisen. Allein die USA liefern inzwischen wieder deutlich mehr Soja nach Asien. Ein Grund dafür ist die teilweise Beilegung des Handelsstreits mit China. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die EU-Importe aus den USA deshalb um gut 12% zurückgegangen.
Welche Alternativen?
Für die hiesigen Schweinehalter könnte es angesichts der hohen Preise interessant sein, Alternativen in den Blick zu nehmen. Welche Eiweißfuttermittel für Sauen, Ferkel und Mastschweine in Betracht kommen und welche Einsatzmengen möglich sind, zeigen die folgenden Steckbriefe.