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Umfrage KB-Stationen: Das Urteil der Sauenhalter

Lesezeit: 4 Minuten

Wie zufrieden sind die Sauenhalter mit der Arbeit ihrer Besamungsstation? Wo liegen die Stärken und Schwächen der Organisationen? Rund 700 Ferkelerzeuger haben sich an der großen top agrar-Umfrage beteiligt. Hier sind die Ergebnisse.


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Der Markt für Ebersperma ist heiß umkämpft, denn sowohl die Zahl der Sauenhalter als auch die Anzahl Sauen gehen zurück. Wie die Karte zeigt, buhlen in Deutschland acht Besamungs-Organisationen mit jeweils mindestens zwei Standorten um die Gunst der Landwirte. Hinzu kommen weitere KB-Stationen (künstliche Besamung) mit nur einem Standort.


Einige KB-Organisationen sind dafür bekannt, dass sie mit „Dumpingpreisen“ versuchen, neue Kunden zu gewinnen. Wie viele Neukunden die „Preisbrecher“ mit dieser Strategie gewinnen, lässt sich im Einzelnen nicht klären, schließlich hält jedes Unternehmen die Kundenlisten unter Verschluss. Fakt ist aber, dass der Preis für das Ebersperma bei Sauenhaltern gar nicht so stark im Vordergrund steht, wie oft behauptet wird. Das zeigt die große top agrar-Umfrage „Besamungsstationen“ glasklar, an der sich ca. 700 Ferkelerzeuger aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt haben.


Ferkelerzeuger wollen Nähe.

Laut Umfrage sucht nicht einmal jeder vierte Ferkelerzeuger seine Besamungsstation nach dem Spermapreis aus (siehe Übersicht 1). Denn der Anteil der Besamungskosten an den Direktkosten pro Sau ist mit 2 bis 2,5 % im Vergleich zu den Tierarzt- (ca. 14 %) bzw. Futterkosten (ca. 55 %) gering.


Viel größeren Wert legen die Landwirte auf die räumliche Nähe zu ihrer KB-Station. Ihnen ist dabei wichtig, dass das bestellte Sperma zuverlässig und zeitnah geliefert wird. Besamungs-Organisationen, die in den letzten Jahren neue Standorte eröffnet oder Ställe von Konkurrenten übernommen haben und inzwischen mit drei, vier, fünf oder noch mehr Eberställen in der Fläche verteilt sind, haben bei den Landwirten also weitaus bessere Chancen als Unternehmen, die nur an einem oder zwei Betriebsstandorten produzieren.


Wo die Sauenhalter ihr Ebersperma kaufen, hängt zudem sehr stark vom Umfang des Eberangebotes ab (53 %). Knapp die Hälfte der Teilnehmer gab zudem an, dass sie gezielt auf Qualitätskriterien achten. Diesen Landwirten ist u. a. wichtig, dass ihre KB-Station die Eber regelmäßig mithilfe von Prüfprogrammen selektiert und prüft, wie oft Erbfehler wie z. B. Binneneber oder Nabelbrüche auftreten.


40 % der Sauenhalter erklärten, dass auch das Angebot an Serviceleistungen ein wichtiges Auswahlkriterium für sie ist. Zu den Serviceleistungen zählen unter anderem der Scanner-Dienst, Fruchtbarkeitsseminare und/oder Praktikermeetings. Landwirte verlangen von ihrer KB-Organisation also heute mehr als nur die Lieferung von Ebersperma – Full-Liner sind gefragt!


Hohe Kundentreue:

Wer sich einmal für eine KB-Station entschieden hat, bleibt ihr lange treu. Im Schnitt gaben 82 % der Umfrageteilnehmer an, dass sie in den letzten fünf Jahren den Anbieter gar nicht gewechselt haben. 17 % sagten, dass sie sich ein bis drei Mal einen neuen Lieferanten gesucht haben.


Besonders treu scheinen die süddeutschen Ferkelerzeuger zu sein, wie Übersicht 2 verdeutlicht. Über 90 % der Um-frageteilnehmer, die derzeit Kunden bei der Bayern-Genetik, Besamungs-Union-Schwein (BUS) oder beim Besamungsverein Neustadt a.d. Aisch (BVN) sind, gaben an, dass sie ihr Ebersperma seit mindestens fünf Jahren von diesen Organisationen beziehen. Das könnte auch daran liegen, dass die Konkurrenz im Süden wesentlich geringer ist als im Norden. Vielen Betrieben fehlen Alternativen in der Nähe.


Auffällig ist, dass Kunden, die das Sperma derzeit vom Bundes-Hybrid-Zucht-Programm (BHZP) bzw. Hatting-Germany kaufen, in den letzten Jahren offenbar wechselfreudiger waren als Kunden anderer KB-Organisationen. Unklar bleibt in diesem Zusammenhang, ob es den Stationen gelungen ist, Kunden zurückzuholen, oder ob es sich um Neukunden handelt. Einen sehr guten Überblick, welche KB-Stationen wie gut im Geschäft sind, haben die Produktionsberater, die regelmäßig die Sauenhalter vor Ort besuchen und Sauenplanerdaten auswerten. Viele Berater bestätigen z. B., dass BHZP nach einer Schwächephase vor einigen Jahren inzwischen wieder Boden gut macht und neue Kunden hinzugewinnt.


Bei Hatting-Germany dürfte der Grund darin liegen, dass sie erst seit wenigen Jahren mit zwei eigenen Standorten in Deutschland aktiv ist. Anzunehmen ist, dass deutsche Sauenhalter das Angebot des neuen dänischen Anbieters ausprobieren. Hatting-Kunden, die ihr Ebersperma derzeit vom Standort Bollingen beziehen, müssen sich ab dem 1. Januar 2016 aber auf einen neuen Lieferanten einstellen. Denn zu Beginn des neuen Jahres übernimmt die Schweinebesamung Weser-Ems den Standort.Marcus Arden

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